Größe: 43 cm x 29,5 cm x 6 cm 18 x 12 Stein, zweilagig, 23-mm-Steine
Zustand: vollständig und wenig bespielt, aber vom Holzwurm gezeichnet. Gebrochener Deckel geleimt, Etikett entsprechend beschädigt. Geglättete Vorlagenblätter mit größeren Ab- und Einrissen (Bild 4). Linke Kastenseite einst neu vernagelt (Holznägel) oder verdübelt.
Bemerkungen Großer Baukasten aus 23-mm-Weichholzbausteinen mit aufgeklebten farbigen Papierapplikationen und Fenstereinbauten aus Pappe. Der Kasten hat das gleiche Deckeletikett wie der Fassadenbaukasten H-SFF18, weshalb ich ihn vorerst ebenfalls S. F. Fischer zugeordnet habe.
Die schlecht erhaltenen Vorlagenblätter haben die Abmessungen 22,5 cm x 15,5 cm und 14 cm x 9,5 cm. Erstaunlicherweise haben sie Fehler in der perspektivischen Darstellung.
Begleitschrift zur Ausstellung des Industriemuseums Chemnitz gemeinsam mit dem Deutschen Spielemuseum Chemnitz e. V. vom 15. November 1998 bis zum 31. Januar 1999, herausgegeben von Jörg Feldkamp
125 Seiten, kartoniert
1998
Bernd Havenstein DDR-Spielzeug
224 Seiten, KOMET Verlag GmbH Köln
2007
Preisliste 5 Gotthard Drechsel ohne Druckereiangabe, 44 Seiten + 10-seitiger Anhang, 10 cm x 27 cm (Kopie)
1930er
Helmut Schwarz, Ansgar Henze, Marion Faber Eisenzeit Geschichte des Metallbaukastens
Schriften des Spielzeugmuseums Nürnberg, Band I, 191 Seiten, gebunden
Museen der Stadt Nürnberg, Spielzeugmuseum, W. Tümmels Buchdruckerei und Verlag GmbH Nürnberg
1995
Engel Baukästen VEB Baukastenfabrik Blumenau 8 Seiten, bebildert, keine Druckereiangabe, s. auch Exponat HW-LE002
um 1954
Illustriertes Musterbuch, Louis Engel & Co. Druckerei 'Lichtdruck von Paul Knäbchen, Zöblitz i. Sa. (ext. Verweis)', ohne Datierung, 12 einseitig bedruckte Blätter, geheftet, 20 cm x 27 cm (Kopie)
um 1910
Produktmappe Baukästen VEB Baukastenfabrik Blumenau Entwurf: DEWAG Werbung Karl-Marx-Stadt / Rieß - Süß, Druck und Klischees: Druckhaus Karl-Marx-Stadt, Druckgenehmigungsnummer 1000 Ag 70-1836-59 Format: 15 cm x 21 cm, 11 Blatt Kopie
1959
Preis-Liste F Louis Engel & Co. Händler/Grossisten-Preisliste, Druckerei Glauchauer Kunstanstalt Oskar Werler, ohne Datierung, 53 Seiten, 11 cm x 28 cm (Kopie)
um 1922
Preisliste G Louis Engel & Co. Originale Händler/Grossisten-Preisliste, ohne Druckereiangabe, ohne Datierung, 45 Seiten, 11 cm x 28 cm => siehe Exponat Preisliste G
um 1925
Preisliste J Louis Engel & Co. Händler/Grossisten-Preisliste, ohne Druckereiangabe, ohne Datierung, 48 Seiten, 11 cm x 28 cm (Kopie)
um 1931
Preisliste K Louis Engel & Co. Händler/Grossisten-Preisliste, Louis Engel & Co. Baukasten- und Holzspielwarenfabrik, Blumenau i.Sa., ohne Firmenangabe, ohne Druckereiangabe, ohne Datierung, 36 Seiten, im Schnellhefter, 23 cm x 30 cm (Kopie)
um 1934
Preisliste L Louis Engel & Co. Händler/Grossisten-Preisliste, ohne Firmenangabe, ohne Druckereiangabe, ohne Datierung (Kopie) 80 Seiten, 11 cm x 29 cm
um 1937
Preisliste M Louis Engel & Co. Händler/Grossisten-Preisliste, Louis Engel & Co. Baukasten- und Holzspielwarenfabrik, Blumenau i.Sa., ohne Firmenangabe, ohne Druckereiangabe, ohne Datierung, 32 einzelne Doppelseiten, nur an den L-Deckel geheftet, M handschriftlich aufgebracht, 11 cm x 29 cm (Kopie)
um 1952
Preis-Liste der Baukasten-Fabrik von Louis Engel & Co. Blumenau i. Sa. Louis Engel & Co. Händler/Grossisten-Preisliste,
Druckerei: 'Druck von Robert Schneider, Olbernhau', ohne Datierung, 16 Seiten + 2 Zusatzblätter offenbar jüngeren Datums, 17 cm x 27 cm, ohne Abbildungen (Kopie)
um 1910
S. F. Fischer Oberseiffenbach Preis-Liste 1916 S. F. Fischer Händler/Grossisten-Preisliste, S. F. Fischer Oberseiffenbach, ohne Druckereiangabe, 26 Seiten , ca. 20 cm x 27 cm (Kopie)
1916
S. F. Fischer Oberseiffenbach Preis-Liste 1927 S. F. Fischer Händler/Grossisten-Preisliste, S. F. Fischer Oberseiffenbach, Druckerei: Robert Schneider, Olbernhau, 12 Seiten, ca. 20 cm x 27 cm , 1 Seite Einlage mit Abb.
1927
S. F. Fischer Oberseiffenbach Preis-Liste 1928 S. F. Fischer Händler/Grossisten-Preisliste, S. F. Fischer Oberseiffenbach, Druckerei Robert Schneider Olbernhau, 8 Seiten geheftet, ca. 21,5 cm x 29 cm
1928
S. F. Fischer Oberseiffenbach Preis-Liste 1929 S. F. Fischer Händler/Grossisten-Preisliste, S. F. Fischer Oberseiffenbach, Druckerei: Robert Schneider, Olbernhau, 6 Seiten (unvollständig), ca. 20 cm x 27 cm (Kopie)
1929
S. F. Fischer Oberseiffenbach Preis-Liste 1931 S. F. Fischer Händler/Grossisten-Preisliste, S. F. Fischer Oberseiffenbach, Druckerei Robert Schneider Olbernhau, 8 Seiten geheftet, ca. 21,5 cm x 29 cm
+ 1 Seite Nachtrag Druckerei J. F. C. Pickenhahn & Sohn A.G. Chemnitz
1931
S. F. Fischer Oberseiffenbach Preis-Liste 1934 S. F. Fischer Händler/Grossisten-Preisliste, S. F. Fischer Oberseiffenbach, ohne Druckereiangabe, 12 lose einseitig bedruckte Seiten, ca. 21 cm x 29 cm (Korrekturabzug? Kopie?)
+ 1 Seite Nachtrag zur Ausgabe 1933(!) Druckerei J. F. C. Pickenhahn & Sohn A.G. Chemnitz
1934
S. F. Fischer Oberseiffenbach Katalog S. F. Fischer Katalog für Händler/Grossisten (ohne Preisseiten), S. F. Fischer Oberseiffenbach, Druckerei Paul Knäbchen Zöblitz, 5 einseitig bedruckte Seiten geheftet, 2 Seiten farbig, ca. 21 cm x 28,5 cm
um 1910
Helmut Flade Olbernhau Stadt im Spielzeugland
222 Seiten, Entwurfs- und Verlagshaus Olbernhau
1999
Helmut Flade Olbernhau Stadt im Spielzeugland
Entwurfs- und Verlagshaus Olbernhau, S. 94
1999
Erzgebirgische Holzbaukästen Carl Fritzsche 12-seitiger Bilder-Katalog in Schnellhefterform, Format 21 x 15 cm, gedruckt bei Knäbchendruck Zöblitz, Druckgenehmigungsnummer III 20/3 1000 10.51 (Kopie)
1951
Preisliste F Carl Fritzsche Ohne Druckerei- und Jahresangabe, 48 Seiten, Format ca. 10 x 30 cm
eingeklebtes Blatt mit Lieferbedingungen vom 1.10.29 (Kopie)
um 1930
Baukasten-Preisliste Carl Fritzsche Händler/Grossisten-Preisliste, ohne Druckerei- und gedruckte Firmenangabe, 24 Seiten + eingeklebtes bebildertes Faltblatt, Format ca. 10 x 30 cm
(handschriftl. Vermerk '1938' eher unwahrscheinlich)
um 1925
Heidelberger Holzwaarenfabrik P. B. Frosch, Illustrirte Preisliste über Bau- und Legespiele P. B. Frosch Händler/Grossisten-Preisliste, Druckerei: 'Wilkauer Papierwaarenfabrik', ohne Datierung, ca. 15 cm x 20 cm, 8 Seiten + 2 große Ausfaltblätter
Kopie
1894
M. P. Gould Frank Hornby - The Boy Who Made $1.000.000
With A Toy
141 Seiten im Format 9 cm x 15 cm, Reprint eines Originals von 1915, New Cavendish Books, London 1975
1975
Gottfried Hempel (Hrsg.) Allerlei aus Holz Meisterleistungen aus dem Erzgebirge
herausgegeben von Gottfried Hempel, ohne Jahresangabe
Auf der 1. Umschlagseite ist ein Geleitwort von 'Reichsstatthalter Martin
Mutschmann' abgedruckt. Mutschmann war ab 1933 'Reichsstatthalter' für
Sachsen, 1935 wurde er nach dem 'Röhm-Putsch' Ministerpräsident.
Davon ausgehend wird der Katalog auf 1933 oder 1934 datiert.
Kopie
um 1933
Gottfried Hempel (Hrsg.) Das erzgebirgische Schatzkästlein aus Olbernhau 6. Folge
herausgegeben von Gottfried Hempel, ohne Jahresangabe
Im Zusammenhang mit zwei weiteren Hempel-Katalogen (1) (2) wird dieser auf 1934 oder 1935 datiert.
Kopie
um 1934
C. H. Müller jr. (Hrsg.) Das erzgebirgische Schatzkästlein aus Olbernhau
herausgegeben von C. H. Müller jr., ohne Jahresangabe Im Klappentext ist vom 'Vierjahresplan' die Rede, der von 1936-1939 ging. Außerdem ist bei der Datierung zu beachten, dass die Herausgeber-Angabe auf der Rückseite überklebt wurde. Vom gleichen Katalog gibt es eine Hempel-Ausgabe oder der Katalog wurde im Produktionszeitraum von Müller übernommen. Im Zusammenhang mit zwei weiteren Hempel-Katalogen (1)(2) wird dieser auf 1936 oder 1937 datiert.
Kopie
um 1936
HEROS Kleinstadt-Baukasten Hermann Rossberg GmbH & Co. KG vierseitiges A4-Faltblatt, ohne Druckerei-Angabe, ohne Jahresangabe
1960er
HEROS Produktkatalog Hermann Rossberg GmbH & Co. KG A4, 12 Seiten, geheftet, BAB-Werbung Bruno Aichner Bayreuth
kein Herstellungsjahr
wohl 1960er
Katalog Hermann Rossberg KG Hermann Rossberg GmbH & Co. KG Preisliste 1973 broschiert, 24 Seiten, geheftet
Kopie
1973
Register Marienberg, C. Fritzsche Carl Fritzsche Registergericht, Altbestand, Registerbuch Marienberg, Fa. Carl Fritzsche, Blumenau i. Sa.
Register Nordhausen H. Fritzsche
Registergericht, HRA 1392 alt Ndh., Fa. Hugo Fritzsche KG,
Crimderode b. Nordhausen
IHK-Schreiben C. Fritzsche
Schreiben der Fa. C. Fritzsche KG vom 16. April 1940 an die Industrie- und Handelskammer Chemnitz
Ausstellungskatalog Kevelaer 1990
Historische Baukästen aus 100 Jahren Sammlung J. Griebel
Beiheft zur Sonderausstellung vom 13. Mai bis 1. Juli 1990
30 Seiten, kartoniert
Niederrheinisches Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte Kevelaer
1990
Lore Thier-Schroeter / Renate Diedrich Kinder wollen bauen - Kreatives Spielen nach Fröbel
Ulf Leinweber (Hrsg.) Baukästen Technisches Spielzeug vom Biedermeier bis zur Jahrtausendwende
351 Seiten, gebunden
Staatliche Museen Kassel, Drei Lilien Edition 1999
1999
Ulf Leinweber Baukästen Technisches Spielzeug vom Biedermeier bis zur Jahrtausendwende
(Staatl. Museen Kassel, Hsg.) : Baukästen, Technisches Spielzeug
vom Biedermeier bis zur Jahrtausendwende, Drei Lilien Edition. Peter Lingens: Zwischen Rapp, VEB und eitech: Der Metallbaukasten Construction, , S. 140ff.
Ulf Leinweber Baukästen Technisches Spielzeug vom Biedermeier bis zur Jahrtausendwende
(Staatl. Museen Kassel, Hsg.) : Baukästen, Technisches Spielzeug
vom Biedermeier bis zur Jahrtausendwende, Drei Lilien Edition, S. 226ff.
Ulf Leinweber Baukästen Technisches Spielzeug vom Biedermeier bis zur Jahrtausendwende
(Staatl. Museen Kassel, Hsg.) : Baukästen, Technisches Spielzeug
vom Biedermeier bis zur Jahrtausendwende, Drei Lilien Edition, S. 275
Ulf Leinweber Baukästen Technisches Spielzeug vom Biedermeier bis zur Jahrtausendwende
(Staatl. Museen Kassel, Hsg.) : Baukästen, Technisches Spielzeug
vom Biedermeier bis zur Jahrtausendwende, Drei Lilien Edition, S. 299f.
Matador-Zeitung März 1927 Matador Spielwaren Ges.m.b.H Herausgegeben von Johann Korbuly, Nr. 36, März 1927
1927
Matador-Zeitung April 1932 Matador Spielwaren Ges.m.b.H Herausgegeben von Johann Korbuly, Nr. 65, April 1932
1932
Katalog über Holz-Baukasten & Parkettspiele, Louis Neubert Spezial-Fabrik für Holzbaukasten Karl Louis Neubert Händler/Grossisten-Preisliste, Druckerei: Glauchauer Kunstanstalt Oskar Werler, ohne Datierung, 10 Seiten, 22 cm x 29cm (Kopie)
1925
Annette Noschka / Günter Knerr Bauklötze staunen 200 Jahre Geschichte der Baukästen
158 Seiten, gebunden
Hirmer Verlag - Deutsches Museum 1986
1986
Offerte Holzspielwaren VEB VERO Olbernhau Mappe mit 33 Blatt Spielzeugangebote auch anderer VEB für Spielwaren und Sportartikel, A4
1980
Gesprächsnotizen einer
Zusammenkunft und von Telefonaten mit den Herren Klaus und Willy Reuter E. Reuter Olbernhau, Februar 2003
BERBIS-Faltblatt E. Reuter Produktauswahl, Größe: 10,5 cm x 15 cm (gefaltet), 51 cm x 30 cm (aufgefaltet), einseitig bedruckt (Kopie)
um 1955
Reuter-Katalog 1950er E. Reuter Händler/Grossisten-Preisliste, Druckerei: Knäbchendruck, Zöblitz/Erzgeb., 21 cm x 15 cm, 13 Seiten, 2 Seiten zusätzlich eingeklebt ohne Datierung, wohl um 1955 ('Grundkörper' identisch mit der 1952er Ausgabe) (Kopie)
um 1955
Baukastenfabrik E. Reuter Blumenau / Sa. E. Reuter Produktauswahl Baukästen, Druckerei: Knäbchendruck, Zöblitz/Erzgeb., 21 cm x 15 cm, 13 Seiten, ohne Datierung, Datierung lt. eingestempelter Ausfuhrgenehmigung des Handelministeriums (Kopie)
1952
Preisliste der Firma Baukastenfabrik E. Reuter Blumenau i. Sa. E. Reuter Händler/Grossisten-Preisliste, Druckerei: Robert Schneider, Olbernhau, Drucknummer BIII/20/2 1500 2.52, 8 Seiten (Kopie)
um 1952
Preisliste der Firma Baukastenfabrik E. Reuter Blumenau i. Sa. E. Reuter Druckerei: Robert Schneider, Olbernhau, Drucknummer III/20/2 1500 1.56 KL 014/54, 8 Seiten (Kopie)
um 1954
Preisliste der Firma Baukastenfabrik E. Reuter Blumenau i. Sa. E. Reuter Druckerei: Robert Schneider, Olbernhau, Drucknummer III-20-2 4.56 KL 607-56, 10 Seiten (Kopie)
1956
Preisliste der Firma Baukastenfabrik E. Reuter Blumenau i. Sa. E. Reuter Händler/Grossisten-Preisliste, Druckerei: Robert Schneider, Olbernhau, Drucknummer III-20-2 4.56 KL 607-56, 10 Seiten + eingeklebte Schreibmaschinenseite + Schreibmaschineneinträge auf der hinteren inneren Umschlagseite. Im Innern div. Angebote durchgestrichen. Vom Druck her identisch mit der Version von 1956 (Kopie)
1958
Preisliste 5, Baukastenfabrik E. Reuter Blumenau i. Sa. E. Reuter Händler/Grossisten-Preisliste, Druck: Gustav Gerstenberger, Chemnitz, 52 Seiten, geheftet, 12,5 cm x 30 cm ohne Datierung (Kopie)
um 1931
Preisliste 6, Baukastenfabrik E. Reuter Blumenau i. Sa. E. Reuter Händler/Grossisten-Preisliste, ohne Druckerei-Angabe, 54 Seiten, geheftet, 12,5 cm x 28 cm ohne Datierung (Kopie)
um 1935
Preisliste 7, Baukastenfabrik E. Reuter Blumenau i. Sa. E. Reuter Händler/Grossisten-Preisliste, Druck: Gustav Gerstenberger, Chemnitz, 68 Seiten, geheftet, ohne Datierung, 12,5 cm x 30 cm (Kopie)
um 1938
Preis-Liste, Baukastenfabrik E. Reuter Blumenau i. Sa. E. Reuter Händler/Grossisten-Preisliste, Druckerei: Glauchauer Kunstanstalt O. Werler, Glauchau i. Sa., 16 Seiten, geheftet (Kopie)
um 1917
Preisliste B, Baukastenfabrik E. Reuter Blumenau i. Sa.
E. Reuter Händler/Grossisten-Preisliste, Druck: Glauchauer Kunstanstalt O. Werler, Glauchau i. Sa., 32 Seiten, geheftet, 11 cm x 29 cm, ohne Datierung (Kopie)
um 1922
Preis-Liste der Baukastenfabrik E. Reuter Blumenau i. Sa. E. Reuter Händler/Grossisten-Preisliste, ohne Druckerei-und Jahresangabe, 30 Seiten, geheftet, 22 cm x 29 cm (Kopie)
um 1905
Preisliste C, Baukastenfabrik E. Reuter Blumenau i. Sa.
E. Reuter Händler/Grossisten-Preisliste, Druck: Druckerei Dr. M. Kreymann, Chemnitz, 32 Seiten, geheftet, 11 cm x 29 cm, ohne Datierung (Kopie)
um 1925
Anhang zur Liste C, Baukastenfabrik E. Reuter Blumenau i. Sa.
E. Reuter Händler/Grossisten-Preisliste, 12 Seiten, geheftet, 11 cm x 29 cm, ohne Datierung (Kopie)
um 1927
Preisliste D, Baukastenfabrik E. Reuter Blumenau i. Sa. E. Reuter Händler/Grossisten-Preisliste, Druck: Gustav Gerstenberger, Chemnitz, 48 Seiten, geheftet, 11 cm x 29 cm, ohne Datierung (Kopie)
um 1929
Preis-Liste E. Reuter Händler/Grossisten-Preisliste, Paul Knäbchen, Lichtdruckerei, Zöblitz i.Sachs. 20 Seiten, geheftet, 22 cm x 29 cm ohne Datierung (Kopie)
um 1913
Preis-Liste Baukastenfabrik E. Reuter Blumenau i. Sa. E. Reuter Händler/Grossisten-Preisliste, Druckerei: Robert Schneider Olbernhau, 17 cm x 23,5 cm, 17 Seiten ohne Datierung (Kopie)
um 1900
Sachsen exportiert Spielzeug
Herausgeber: IHK Sachsen, Druck: Landesdruckerei Dresden, Druckgenehmigungsnummer:
(20135) D 05 850 5, ohne direkte Datierung, 26 größtenteils
einseitig bedruckte Blätter, 29 cm x 21 cm, wohl 1950
Kopie
Bestand 'VEB VERO Olbernhau und Vorgänger - 31104', Signatur
310: Gesellschafterversammlungen 1958, 1959 1961, Geschäftsberichte 1961
- 1963: Protokoll der Gesellschafterversammlung der Fa. C. Fritzsche
KG vom 14.7.1960
Staatsarchiv Chemnitz: VERO und Vorgänger
Bestand 'VEB VERO Olbernhau und Vorgänger - 31104', Signatur
310: Gesellschafterversammlungen 1958, 1959 1961, Geschäftsberichte 1961
- 1963: Protokoll der Gesellschafterversammlung der Fa. C. Fritzsche KG vom
20.4.1961
Staatsarchiv Chemnitz: VERO und Vorgänger
Bestand 'VEB VERO Olbernhau und Vorgänger - 31104', Signatur 310: Gesellschafterversammlungen 1958, 1959 1961, Geschäftsberichte 1961 - 1963
1960
VERO Spielzeug will dein Kind VEB VERO Olbernhau VERO-Katalog 1969, Auszug Baukästen 6 Seiten (Kopie)
1969
Stadtmuseum Esslingen (Hrsg.) Ausstellungskatalog Zum Bauspiel
Ausstellung historischer Baukästen Sammlung Tobias Mey
Begleitschrift zur Ausstellung des Stadtmuseums Esslingen vom 10.12.1995 - 3.3.1996 88 Seiten, kartoniert
Stadtmuseum Esslingen 1995
1996
Autor: Werner Fischer
Quelle: Werner Fischer
H-SFF06
Aus Geschäftsberichten der Fa. Carl Fritzsche KG Vom Sinn und Unsinn der Gütezeichen
Aus dem Geschäftsbericht für das Jahr
1961 (ohne Datum)
...
Gegen Ende des Geschäftsjahres war die Vorlagepflicht unserer Baukästen
beim DAMW angeordnet worden.
Es war bekannt, daß verschiedene Stellen die Baukästen in der bisherigen, veralteten Form ablehnten. Wir konnten daher nur folgende Gütezeichen erhalten:
Modernes Bauen
Gütezeichen
1
Städtebaukasten
"
2
Dorfbaukasten
"
2
Häuserbaukasten
"
2
Alle anderen Kästen
haben kein Gütezeichen erhalten und dürfen somit in Zukunft für den Binnenhandel nicht mehr hergestellt werden.
...
Aus dem Geschäftsbericht für das Jahr 1962 19.6.1963
(J.K.: der Exportplan wurde nur mit 77,7% erfüllt)
...
Unserer Meinung nach liegt die Hauptursache in der Umstellung der Sortimente.Vom
DAMW wurde nicht ohne Grund
eine Umgestaltung unserer Holzbaukästen gefordert, anderenfalls hätten wir keine Gütezeichen erhalten. Soweit es den Binnenmarkt betrifft,
war es gut und richtig. Es stellte sich jedoch heraus, daß diese moderne Form von den ausländischen Kunden abgelehnt wurde und somit
ein Rückgang an Aufträgen erfolgte.
Daraufhin haben wir speziell für den Exportmarkt eine Sonderfertigung entwickelt und sie den Kunden zur Frühjahrsmesse 1963 angeboten.
...
Aus dem Geschäftsbericht für das Jahr
1963 (ohne Datum)
Die Blumenauer Fabrikantenfamilie Fritzsche in den 1950er und -60er Jahren Eine gesamtdeutsche Geschichte
Mir ist bekannt, dass Mitglieder
der Familie Fritzsche Teile der folgenden Darstellung für unrichtig oder tendenziös halten. Leider
konnte ich bisher keinen Kontakt zu solchen Personen herstellen. Ich bin aber jederzeit bereit, persönlich, telefonisch, brieflich oder per E-Mail über unrichtige Darstellungen zu sprechen und die entsprechenden Textstellen
zu korrigieren.
(Anmerkungen von mir in Zitaten)
Als am 8. Mai 1945 das Nazi-Regime kapitulierte, schien das für viele
Deutsche, die das Regime gefördert oder tatkräftig unterstützt
hatten, das Ende zu sein. Unter ihnen ist Karl Reinhold Fritzsche, Geschäftsführer
der Carl Fritzsche Baukasten- und Holzstoff-Fabrik Blumenau /i.Sa. Einen Tag
nach der Kapitulation geht er aus Angst vor der Rache der Sieger 'ins Wasser'
der Flöha.
Die Firma Carl Fritzsche ist zweifelsohne diejenige Blumenauer Baukastenfabrik,
die am meisten und von Anfang an auf der nationalen und militaristischen Welle
reitet und davon profitiert. Mit seinen Kreationen Der neue Wehrmacht-Baukasten,
Der neue Baukasten mit SA und den Armator-Baukästen bezieht das Unternehmen eindeutig Stellung im nationalsozialistischen Geiste. Neben der gesinnungsmäßigen Übereinkunft hat die Firma aber nach Ausbruch des Krieges auch sowjetische Kriegsgefangene in ihrer Produktion eingesetzt .
Auch die noch lebenden Miglieder der Familie Fritzsche sind den neuen
Verhältnissen
nicht grün. Anfang 1953 setzen sich Karl Fritzsches Söhne Willy
mitsamt Familie und Johannes mit Frau und dem früheren Prokuristen
Ernst Arthur Rümmler nebst Famulie 'nach dem Westen ab', wie die
Handelsregistereintragung kund tut .
Rümmler hatte in der NS-Zeit besonders aktiv versucht, Aufträge
für den 'Heeres- resp. lebenswichtigen Bedarf' zu aquirieren,
obwohl die Firma, wie Rümmler selbst zugibt, 'enorme Mengen
Aufträge für
den zivilen Bedarf vorliegen' hat .
Beide verlieren durch die Flucht in den Westen ihre Gesellschafteranteile
an der Carl Fritzsche oHG. Im Handelregister heißt es dazu lapidar:
"Lt. Mitteilung des Rates des Kreises - Ref. Staatl. Eigentum
- v. 17.2.53 sind die Vermögensanteile des Willy und Johannes Fritzsche
auf Grund des § 1 der Anordnung zur Sicherung von Vermögenswerten
vom 17.7.1952 in das Volkseigentum übergegangen. Rechtsträger
ist die Deutsche Investitionsbank."(DIB) .
Die Fritzsche-Söhne gehen im Westen getrennte Wege. Während Willy
zusammmen mit Rümmler in Burgdorf (heute zu Hannover gehörig) die
Burgdorfer Baukastenfabrik
W. Fritzsche
gründet, die sich in den Folgejahren wirtschaftlich
erfolgreich entwickelt, steht Hans, der von Leuten, die ihn kannten als Hallodri
und Lebemann bezeichnet wird, der Sinn nicht so sehr nach Arbeit. Anfangs
läßt sich zwar alles ganz gut an. Mit seinem guten Namen bekommt
er von der Gewerkschaft ein Darlehen von 100.000 DM und baut in Lüneburg
ebenfalls eine Baukastenfertigung auf. Doch bald schon scheint er nur noch
wenig Interesse an der Arbeit zu haben und überlässt seiner Frau
die Geschäfte, während er sich den Gerüchten zufolge in Bars
und Klubs herumtreibt. Da seine Frau weder von Betriebswirtschaft noch von
Baukastenproduktion etwas versteht, kommt das Unvermeidliche: die Firma geht
pleite, und Hans im Pech muss sich eine Arbeit suchen. Er findet eine Stelle
als Waschmaschinen-Vertreter bei Siemens, reist durch die Lande und verkauft
Waschmaschinen, die zu dieser Zeit gerade aufkommen und guten Absatz finden.
Bezahlt wird zu dieser Zeit natürlich in bar, und Hans im Glück
kann wieder ein ausschweifendes Leben führen. Zumindest solange, bis
Siemens das ausstehende Geld energischer zurückfordert. Als Hans der
Boden unter den Füßen zu heiß wird, entschließt er
sich 1956, 'reumütig' in die DDR zurückzukehren. Dort bekommt er
tatsächlich seine Gesellschafteranteile an der Firma zurück. Unter
welchen Bedingungen, ist ungeklärt. Jedenfalls taucht er in Blumenau
wieder auf, wo er verschiedene Bekannte wegen DDR-feindlicher Äußerungen
denunziert haben soll. Ansonsten borgt er Geld, betreibt auch eine Zeitlang
in Freiberg eine Gaststätte ohne Lizenz und landet schließlich
in Zwickau im Untersuchungsgefängnis.
Um die Gläubiger befriedigen zu können, muss sich Hans Fritzsche
seine Firmenanteile auszahlen lassen. In einem Ausscheidungsvertrag zwischen
den Anteilseignern Albert Fritzsche, dessen Schwägerin Frieda, dem 'Eigentum
des Volkes' und Johannes Fritzsches Anwalt Taeschner vom April/Mai 1957 werden
die Bedingungen festgelegt, unter denen Fritzsche auf den Ausscheidungsbetrag
von 30.000 DM zugreifen kann. Kurz gesagt: Aus dem Guthaben dürfen nur
Gläubigerforderungen beglichen werden. Nach seiner Haftentlassung soll
ihm eine Summe von monatlich 500 DM zur Verfügung stehen. Hans Fritzsche
verpflichtet sich, die notarielle Austrittserklärung zu unterzeichnen
und scheidet rückwirkend zum 31.12.1956 aus der Firma aus .
Damit ist die Tragödie Hans Fritzsche noch nicht zu Ende: Er wird zu
einer Gefängnisstrafe verurteilt, soll in einem Bergwerk gearbeitet und
während der Haftzeit gestorben sein. Ob das allerdings den Tatsachen
entspricht, ist noch aufzuklären, denn nach anderen Berichten soll er
später in der westsächsichen Kleinstadt Glauchau in heruntergekommenen
Verhältnissen gelebt haben.
Jedenfalls lebt er im Februar 1961 noch, als seine Mutter Frieda Fritzsche
verstirbt. Er erbt mit seinem Bruder Willy, dem westdeutschen Unternehmer
aus Burgdorf, auch die Gesellschafteranteile in Höhe von je 23.700 DM.
Im Gesellschaftervertrag (§18) hat jedoch Frieda Fritzsche bestimmt,
dass von ihren Erben lediglich Willy Fritzsche als Gesellschafter in die Firma
eintritt. Folglich muss Johannes wiederum ausgezahlt werden. Mit Zustimmung
oder auf Bitten der Fritzsches erhöht der Kommanditist VEB Baukastenfabrik
Blumenau, die seit dem 1.10.1960 die Stelle der DIB übernommen hat, seine
Einlagen um die betreffenden 23.700 DM und zahlt Johannes Fritzsche aus. Auf
Drängen von Willy Fritzsche wird der Zugriff von Johannes Fritzsche auf
das Geld jedoch reglementiert, um vor allem seine Schulden zu bezahlen. Willy
Fritzsche tritt mit Wirkung vom 5.2.1961 als Kommanditist in die Firma ein.
Gerhard K., früher Prokurist und inzwischen Betriebsleiter der Firma,
wird von ihm mit der von den DDR-Gesetzen geforderten Generalvollmacht betraut.
Die Entmachtung der Familie Fritzsche aus der Firmenleitung hatte sich inzwischen
weiter vollzogen. Anfang 1960 war Albert Fritzsche von seinem Posten als Betriebsleiter
'zurückgetreten'. Im Protokoll der Gesellschafterversammlung vom 14.7.1960
liest sich das so: "Punkt 5: Rücktritt des Herrn Albert Fritzsche von seinem Posten
als Betriebsleiter
Herr Fritzsche hat unter dem 25.2.1960 seinen Rücktritt als Betriebsleiter
erklärt. Er wurde von Herrn Güttler (Vertreter
für den volkseigenen und staatlichen Anteil) noch einmal gefragt,
ob er bei diesem Entschluß bliebe. Zwar ist Herr Fritzsche der Meinung,
daß sein Rücktritt durch eine unliebsame Angelegenheit mehr oder
weniger erzwungen sei, wozu dann Herr K. durch auszugsweise Erläuterung
aus dem Protokoll über die Aberkennung seiner Betriebsleiterfähigkeit
durch das erweiterte Leitungskollektiv das Wort ergriff. Da Herr Fritzsche
in der die Situation auslösenden Angelegenheit eine grundsätzlich
gegenteilige Meinung wider Herrn K. verteidigt, wurde auch der BGL-Vorsitzende
E. um seine Ansicht befragt. Er bezog jedoch keine konkrete Stellungnahme.
Herr Güttler nahm das Rücktrittsgesuch an und schlug den beiden
Gesellschaftern (Albert und Frieda Fritzsche)
folgenden Beschluß vor:
Laut Schreiben vom 25. Februar 1960 beantragt Herr Fritzsche, daß er von der Geschäftsführung
entbunden wird. Die Gesellschafter nehmen den Antrag an und beschließen:
Die Geschäftsführung und Vertretung der Gesellschaft übernimmt
ab 1. Oktober 1960 der Gesellschafter Eigentum des Volkes - Rechtsträger
DIB Karl-Marx-Stadt. Zum gleichen Zeitpunkt überträgt die Deutsche
Investitionsbank ihre Gesellschafterrechte aus der staatlichen und volkseigenen
Beteiligung auf den VEB Baukastenfabrik Blumenau. Herr Fritzsche wird für
seine Mitarbeit im Betrieb nach den geltenden tariflichen Bestimmungen entlohnt.
Die Vergütung ist zwischen Herrn Fritzsche, der BGL und dem geschäftsführenden
Gesellschafter zu vereinbaren.
Die DIB wird mit VEB Baukastenfabrik in Verbindung treten."
.
Obwohl der Text suggeriert, dass die 'unliebsame Angelegenheit' etwas mit
der Übergabe der Gesellschafterrechte an den VEB Baukastenfabrik zu tun
hatte, erscheint das eher unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist, dass es
sich hier um einen betriebsinternen 'Putsch' des früheren Prokuristen
K. gehandelt hat und die Verbindung mit der Gesellschafter-Übergabe an
den Konkurrenten nur zufällig ist. Um welche 'unliebsame Angelegenheit'
es sich handelte, ist noch zu ergründen.
(wird ergänzt)
Autor: Joachim Kleindienst
Quelle:
HTT-CF02
Vermerk über Musterregistereintrag
Vermerk im Deutschen Reichsanzeiger vom 7. September 1939: Ins Musterregister des Amtsgerichts Olbernhau werden am 8. 8.1939 Etiketten und Bauvorlagen verschiedener Armator-Baukästen und der Baukästen 'Der Vielseitige' sowie 'Der deutscher Baukasten' eingeliefert.
Autor: Joachim Kleindienst
Quelle: Deutscher Reichsanzeiger vom 7. September 1939
HTT-CF03
Geländespuren zu Emil Reuters zweiten Baukastenfabrik in Blumenau
Die zweite Reuter-Fabrik in Blumenau befand sich bis etwa 1890 am Ende
der heutigen Wiesenmühlenstraße, im oberen Ortsbereich auf
der sogenannten 'Insel'. Emil Reuter betrieb sie ab 1884 mit einem Kompagnon,
Oskar Martin, der auf dem damaligen Grundstück 2b schon eine Spielwarenfabrikation
hatte. Schon ein Jahr später setzte sich der Teilhaber mit der Firmenkasse
nach Amerika ab 1).
Die 'Insel' wurde zum einem vom Flöha-Bogen, zum anderen von einem
wahrscheinlich künstlich angelegten Mühlgraben begrenzt und
bildete ein langgestrecktes Oval von ca. 600 m Länge und bis zu 200
m Breite. 1928 befanden sich drei Firmen an diesem Mühlgraben: Schneiders
Stuhlfabrik (die ehemalige Reuter-Fabrik), Dietels Wiesenmühle und
Engels Brettmühle mit Holzwarenfabrik 2).
Es waren die einzigen Blumenauer Liegenschaften, die sich rechts der Flöha
befanden.
Gespeist wurde der Mühlbach vom 'Oberen Wehr', dessen Reste noch
heute vorhanden sind (Bild 1, 2).
Bild 1
Bild 2
Die letzte Ausführung bestand aus Beton und Stahl und muss demnach
nach 1900 erbaut worden sein. Die maximale Stauhöhe dieses Wehres
kann nach den noch vorhandenen Betonbegrenzungen des Abgangs (Bild 3)
zu urteilen ca. 150 cm betragen haben. Da das Fabrikgebäude noch
ca. 50 m weiter Graben abwärts liegt, könnte die Höhendifferenz
möglicherweise sogar ausgereicht haben, ein oberschlächtiges
Wasserrad oder eine Wasserturbine anzutreiben. Da Holzbearbeitungsmaschinen
zu dieser Zeit bereits von Dampfkraft über Transmission angetrieben
wurden, wurde mit der Anlage möglicherweise Elektroenergie erzeugt.
Bild 3
Bild 4
Bild 5
Wie
jedoch das Wehr zu Emil Reuters Zeiten ausgesehen hat und welche Art,
Größe und Leistung das Wasserrad hatte, konnte ich bisher nicht
ermitteln.
Genau so wenig ist mir bekannt, ob Emil Reuter Wehr und Mühlgraben
selbst anlegen ließ, zusammen mit den anderen Anliegern finanzierte
oder ob beides schon vor seiner Ansiedlung existierte.
Außer dem Mühlbach-Abgang am Wehr ist heute nur noch am ehemaligen
Zusammenflussmit der Flöha ein etwa 20 m langes Stück des Mühlbachs
vorhanden (Bilder 4, 5). Von der Flöha abgetrennt durch einen schmalen
Damm, bildet es bei normalem Wasserstand einen schmalen Tümpel. Deutlich
ist noch die frühere Auskleidung mit Steinblöcken zu erkennen
(Bild 6).
Bild
6
Bild 7
Man
erreicht diesen Grabenrest, wenn man nach der Flöhabrücke links
die Wiese etwa 50 m abwärts geht. Der große Rest des Grabens
wurde wohl vom Reichs-Arbeitsdienst Ende der 1930er Jahre verfüllt.
Heute ist in dem Gebäude der ehemaligen Reuter-Fabrik wieder ein
Holzspielwaren-Hersteller zu Hause (Bild 7) . Der Mühlgraben ist
wieder unter Feldern verschwunden.
Joachim Kleindienst, Jan. 2002
1) Aufsatz 'Die Baukastenfabrik E.
Reuter' von Regina Wolf in: Ulf Leinweber (Herausgeber) BAUKÄSTEN
Technisches Spielzeug vom Biedermeier bis zur Jahrtausendwende
Drei Lilien Edition, S. 109
2) G. Lindner, Blumenau, in einer Beilage zum Erzgebirgischen General-Anzeiger,
1928
Autor: Joachim Kleindienst
Quelle:
HTT-ER01
Entwicklung der Fa. Reuter, Blumenau, Hauptproduktion Holzbaukästen teilweise aus mündlichen Überlieferungen, besonders in der Gründerzeit
(Ergänzungen J.K.)
ca. 1858
Julius Reuter aus Oberseiffenbach erwirbt
den Gasthof in Blumenau Nr. 54 (Niederdorf) vermutlich mit einem angrenzenden
Drehwerk (angeblich Antrieb durch einen Göpel-Esel)
1860
Julius Reuter gründet die Firma
Julius Reuter, Blumenau, Herstellung von Holzbaukästen und Kinderflinten
Julius Reuter verstorben. Weiterführung
des Betriebes durch seine Frau und seinen 18jährigen Sohn Emil
Reuter
1875
Übernahme der Firma durch Emil Reuter nach dem Tod der Mutter. Firmenbezeichnung E. Reuter oder Emil Reuter
1883
Umzug nach Blumenau Nr. 2b (Martinsches Grundstück, später Stuhlfabrik Schneider)
Die Lokalität,
die sogenannte Insel, im Jahre 2002
1891
Umzug nach Blumenau Nr. 56 (Kaspermühle, gekauft
von Fritzsche). Neugründung als Baukastenfabrik E. Reuter (E.
für Ernestine), nachdem Mitinhaber (?) Martin mit dem Bargeld
nach Amerika geflohen ist.
Am 24. Februar 1891 wird von Ernestine
Reuter das Gewerbe der Baukastenproduktion in Blumenau Nr. 56 angemeldet.
Emil Reuter nicht mehr Mitinhaber (wegen Konkurs?). Auch Produktion von Metallophonen bis 1912.
Im Sommer 1912 verkauft die Firma die
Metallophon-Sparte an ihren Angestellten Hugo Hengst (Vertrag vom 25. August 1912).
1906
Übernahme der Firma durch die Brüder
Hugo, Arno, Arthur und Otto Reuter. Ernestine Reuter bleibt Mitinhaberin.
Firmenbezeichnung bleibt bis 1972
1918
Ernestine Reuter scheidet aus der Firma
aus. Es bestehen Kaufabsichten für die Firma Louis Engel & Co.. Diese werden aber wegen der ungewissen
Kriegslage nicht verwirklicht.
1925
Hugo Reuter verstorben. Seine Erben werden
ausgezahlt.
1932
Die Fa. Baukastenfabrik E. Reuter führt
als erster Betrieb in Deutschland das Trommelpolierverfahren
ein.
1936
Arthur Reuter verstorben. Umwandlung
der bisherigen OHG in eine KG. Persönlich haftende Gesellschafter:
Arno und Otto Reuter. Kommanditisten: Minna, Kurt und Willy Reuter.
1941
Arno Reuter verstorben. Dora Fischer,
Margarete Körner, Johannes Reuter, Helmut Reuter und Fritz Reuter treten als Kommanditisten ein.
1955
Otto Reuter verstorben. Ab 1.1.1956 Neuordnung
der Firma unter dem bisherigen Namen als KG. Persönlich haftende
Gesellschafter Johannes, Kurt und Klaus Reuter. Kommanditisten Helmut,
Willy und Herbert Reuter.
1959
Aufnahme staatlicher Beteiligung ohne Zusatz KG im Firmennamen.
Mai 1972
Verstaatlichung als VEB Blumenauer Baukastenfabrik, Blumenau. Betriebsdirektor Klaus Reuter
1.1.1976
Anschluss an den VERO Olbernhau (dieser Betrieb
hatte verschiedene Firmierungen), ehemals Reuter überwiegend: VEB VERO Olbernhau, Werk 2 Blumenau, Produktionsbereich III
1990/91
Verringerung und Einstellung der Produktion
1996
Abriss der Produktionsgebäude
Autor: Klaus Reuter, Blumenau
Quelle:
HTT-ER02
Manuskript
eines Rede- oder Zeitungsbeitrages aus den 1950er Jahren. Der Autor ist
nicht bekannt. Bild von Klaus Reuter, Olbernhau.
Erzgebirische Holzbaukästen fertigt fast
100 Jahre das Baukastendorf Blumenau für die Welt
Blumenau (Sachsen), im Tal der Flöha gelegen, ist
mit seinen 1200 Einwohnern durch die Fertigung eines unentbehrlichen Kinderspielzeuges,
des
H o l z b a u k a s t e n s,
innerhalb eines Menschenalters weltbekannt geworden.
Unter den vielen Kinderspielzeugen, die sich auf den Märkten
der verschiedenen Erdteile befinden, hat sich der erzgebirgische Holzbaukasten
als besonders beliebtes Kinderspielzeug nicht nur behauptet, sondern er
hat auch jederzeit unter den führenden Spielzeugen mit an erster
Stelle gestanden.
Wie die Puppe das Spielzeug des Mädchens ist, so
ist der Holzbaukasten das Spielzeug des Knaben, welches ihn zum Denken
anregen soll, und mit dem er seiner kindlichen Phantasie Ausdruck verleihen
kann. Diese beiden Spielzeuge werden auch in Zukunft für unsere Kinder
unentbehrlich sein.
Es war im Jahre 1860, als Herr Julius Emil Reuter, der
Gründer der bekannten Firma Baukastenfabrik E. Reuter, Blumenau (Sachsen),
seinen Wohnsitz von Oberseiffenbach nach dem sogenannten Drehwerk in Blumenau
Nr. 54 verlegte, wo er neben der Fertigung von Kinderflinten auch auf
die Herstellung von Bauklötzchen zukam. Er fertigte lange Stäbe
in verschiedenen Stärken, die mit dem Fausthobel geglättet und
dann in kleine Teile von verschiedener Länge zerschnitten wurden.
Das war der Anfang, und die ganze Familie fand bei dieser primitiven Fertigung,
die noch mittels Schwungrad betrieben werden musste, Beschäftigung.
Die mit der Bezeichnung "Holzbausteine" an die
Olbernhauer und Grünheinichener Spielwarenverleger gelieferten Holzklötzchen
wurden von diesen zu den Leipziger Messen dem Markte zugeführt. Dort
fanden sie reißenden Absatz, so daß bald die nächsten
Verwandten mit in die Produktion eingereiht werden konnten.
Im Jahre 1866 verstarb Herr Julius Reuter. Der in seiner
Entwicklung stehende Betrieb wurde von seiner Frau und seinem erst 18-jährigen
Sohn Emil Reuter weitergeführt und im Jahre 1875 von diesem übernommen.
Der Betrieb erfuhr eine stete Entwicklung, so daß
das vorhandene Schwungrad bald durch ein Wasserrad ersetzt werden musste.
Durch laufende Verbesserungen des Artikels, wie die Herstellung von Rollen,
Säulen, Bogen, Ecken, Spitzen und eines orangefarbigen Füllkastens
wurde der Artikel vollständig und weit über die Landesgrenzen
hinaus bekannt. Der Bedarf steigerte sich von Jahr zu Jahr, und der Stand
der Arbeitskräfte musste laufend erhöht werden.
Um das Jahr 1890 besuchte Herr Emil Reuter selbst die
Leipziger Messen. Die laufende Steigerung der Produktion machte bald eine
Verlegung des Betriebes nach dem Grundstück Blumenau Nr. 56 (Kaspermühle)
erforderlich, wo das vorhandene Wasserrad bald durch eine Dampfmaschine
ersetzt wurde.
Besonderes Augenmerk wurde der steten Verschönerung
des Artikels zugewandt. So ersetzte man die Glasfensterchen durch
Gelatinefenster und die Lithographie durch Druck und Brandverzierungen.
Ferner wurden verschiedene Teile in helleuchtenden Farben gehalten,
die dem Baukasten ein besonders hervorhebendes Aussehen gaben.
So entwickelten sich die verschiedendsten Ausführungen, gehalten
im Gotischen-, Romanischen, Griechischen- und Renaissance-Baustil,
sowie "Fröbel's Bauschule". Jeder Baukasten wurde
mit einem Deckelbild und einer Bauvorlage versehen.
Infolge vorgerückten Alters übergab Herr
Emil Reuter im Jahre 1906 den Betrieb seinen vier Söhnen, die,
von Kindheit an mit der Fertigung der Baukasten vertraut gemacht,
als besondere Fachleute herangewachsen waren. Der Betrieb nahm laufend
weiteren Aufschwung und die Umsätze steigerten sich von Jahr
zu Jahr, so daß bald eine Erweiterung des Betriebes und der
Bau eines großen Lagerraumes erforderlich wurden.
Vertretungen wurden in Berlin, Düsseldorf, Hamburg,
Nürnberg, Wien, Kopenhagen, Amsterdam, Brüssel, und London unterhalten.
Es wurden in dieser Zeit ca. 100 Personen beschäftigt, welche in
den Saisonmonaten sogar mit Überstunden arbeiten mussten.
Nach Beendigung des I. Weltkrieges erfuhr die bis dahin
entwicklete Kollektion der Klötzchenbaukasten eine wesentliche Erweiterung
durch die Herstellung verschiedener Bastel- und Konstruktionsbaukästen
mit und ohne Laufwerk. Genannt seien hier nur der "Berbis-Modellbaukasten"
, der "Maschinen-Modellbaukasten" und die Figurensteckspiele.
Ferner wurde die Fertigung von trommelpolierten Klötzchenbaukasten,
Parkett- und Mosaikspielen aufgenommen. Dies bedingte eine wesentliche
Erweiterung des Maschinenparkes, und die Belegschaftsstärke erhöhte
sich auf ca. 150 Personen. In der neuesten Zeit werden auch Baukästen
hergestellt, die der heutigen Bauweise gerecht werden, und aus denen man
moderne Bauten wie Häuser, Bahnhofsgebäude, Hoch- und Klubhäuser
bauen kann. Diese Baukästen haben keinerlei Verzierungen und Farben
und werden deshalb den pädagogischen und erzieherischen Funktionen
besonders gerecht.
Der sich laufend steigernde Warenbedarf brachte es mit
sich, dass sich weitere Betriebe in die Herstellung von Holzbaukästen
einschalteten. So wurden im Jahre 1873 die Firma Carl Fritzsche, im Jahre
1878 die Firma Louis Engel & Co. und 1882 die Firma Gotthard Drechsel
in Blumenau gegründet. Sämtliche Betriebe der Baukastenbranche
sind gleich gelagert. Es werden in den Baukastenfabriken von Blumenau
sei Jahren ca. 300 Personen beschäftigt, die zum Teil auch aus den
Nachbarorten kommen. Eingetretene Krisen wurden stets schnell überwunden,
und unterbrochene Geschäftsverbindungen konnten stets nach kurzer
Zeit wieder aufgenommen werden.
Heute ist der Holzbaukasten ein Erziehungsmittel für
die künftige Berufsausbildung und aus der Welt des Kindes nicht mehr
wegzudenken.
Autor: unbekannt
Quelle: maschinegeschriebene Kopie, Klaus Reuter
HTT-ER03
Der Hafenbaukasten in den Margarine-Würfeln Eine typische DDR-Geschichte
Als ich diese "Margarine-Würfel"
bei Willy Reuter in Olbernhau sah, blitzten sofort Kindheitserinnerungen
auf: Zwei, drei oder gar vier dieser Würfel hatte ich und mein Bruder
selber besessen, irgendwie auf Sammelmarken von Margarinepapier erworben,
die Mutter bestürmt, Margarine zu kaufen! Die reine Sammelwut brach
aus! Sammelmarke kam zu Marke (wie viele brauchte man für einen Baustein?).
Dann war irgendwann plötzlich Schluß mit den schönen Hafenbausteinen, von denen es nach dem großen Hafen-Übersichtsblatt so viele gab! Und die Würfel gerieten in Vergessenheit, die Holzteile irgenwann in den Ofen...
Das waren aber nicht die einzigen Teile dieser wohl einzigartigen Baukastenserie, die in den Ofen wanderte. Von Willy Reuter, dem damaligen Entwicklungschef der Baukastenfabrik E. Reuter, Hersteller des Würfels Nr. 8 , erfuhr ich die Geschichte aus der Sicht des Baukastenherstellers.
Wer kennt die Geschichte auf Seiten der Margarine-Produzenten (Marken Sahna, Marina, Vita und Sonja), aus Sicht der damaligen "wirtschaftsleitenden
Organe", und wer kennt den (Berliner) Designer dieses schönen Hafenbaukastens?
Die Aktion hatte zwei Ziele: 1. wurden für den Bau des Rostocker Überseehafens (die DDR hatte bis dahin keinen) Millionen Tonnen Steine benötigt, die in der gesamten DDR gesammelt werden sollten, z. B. Pionieren und FDJlern in den Schulen. Für eine Stunde Sammeln gab es eine bestimmte Menge Sammelmarken für den Hafenbaukasten (s. auch den Gästebucheintrag von Manfred Dietl).
2. Der Konsum von Margarine sollte Ende der 50er Jahre mit einer Werbekampagne gefördert werden. Butter war in der DDR das Lebenmittel, das am längsten rationiert war - mit einiger Sicherheit behaupte ich: auch noch zur Laufzeit dieser Kampagne. Als Ersatzprodukt war Margarine geeignet und sollte die Butternot mildern helfen. Die Werbeidee war nun wohl: Eine bestimmte Anzahl von Sammelmarken, die sich wohl auf dem Verpackungspapier der Margarine befanden, konnten vom Konsumenten gegen einen der 8 unterschiedlichen Baukastenwürfel eingetauscht werden.
Der gesamte Vorgang war ein Staatsplanthema und firmierte intern als 'Aktion Jugend'. Die für die Herstellung der einzelnen Würfel beauftragten Baukastenfirmen VEB Baukastenfabrik Blumenau
(Würfel 1 bis 5), C. Fritzsche Blumenau (Würfel 6 und 7) und Baukastenfabrik E. Reuter bekamen damit besondere Kontingente. Der Absatz war natürlich staatlich abgesichert.
Die Reuter-Baukastenfabrik produzierte den Würfel Nr. 8 planmäßig
und füllte Läger und Nebengebäude bis unter die Decke. Es wurde aber lediglich eine Lkw-Ladung des Produktes abgeholt. Offenbar wurde dann das gesamte Staatsplanthema gestoppt (führte die Aktion zu keiner Absatzerhöhung der Margarine?). Um die Läger wieder frei zu bekommen, wurden bei Reuter nach und nach die Würfel in allen möglichen Öfen verfeuert - dazu waren sie wahrlich bestens konfektioniert!
Archivmaterial ist zu entnehmen, dass die Fa. C. Fritzsche "wegen
der rückläufigen Tendenz in Baukästen ... noch während der Herbstmesse 1959 eine Teilproduktion aus der 'Aktion Jugend' (Margarine-Stützungsaktion)
übernommen"
hat. Mit einem Auftragsvolumen von 450.000 DM für 1960 war damit der unter der Rubrik 'Spielelemente (Aktion Jugend)' geführte Auftrag genauso groß wie die übrige traditionelle Baukastenproduktion (je 43 % des gesamten Auftragsvolumens Mitte 1960).
Doch bereits im April 1961 ist die Aktion Jugend offenbar 'gestorben'. Im Protokoll der Gesellschafterversammlung der Fa. C. Fritzsche aus diesem Monat wird von Anstrengungen berichtet, die Restbestände in einem neuen
Hafenbaukasten zu integrieren und dem Handel anzubieten. Skepsis herrscht aber schon hier wegen des nicht unerheblichen Aufwandes, die bereits konfektionierten 'Margarinewürfel' in einem neuen Baukasten zu überführen.
Diesen Baukasten gab es tatsächlich. Den Kasten mit Karton kann ich leider hier noch nicht vorstellen, aber das bei meinem Exponat Margarine-Würfel 8 gezeigte Gesamtmodell könnte ggf. das Ergebnis gewesen sein.
Aber auch die Kartonverpackung des Würfels 8 wurde nachgenutzt: Einige Jahre später wird ein kleiner Helikopter in diesem Würfel, zwei Seiten überklebt, hergestellt.
Für die beteiligten Firmen war die Aktion übrigens ein zweischneidiges
Schwert. Zwar spülte sie den Eignern kurzzeitig wegen der offenbar sehr günstigen Konditionen einen Extra-Gewinn in die Kassen, hatte andererseits aber eine überhöhte nächstjährige Planauflage zur Folge.
Die Ebert-GmbH aus Blumenau hat sich mit ihrem Hafen-Baukasten wohl diesem schönen (aus Baukasten-Sicht!) Erbe angenommen(?).
Autor: Joachim Kleindienst
Quelle:
HTT-ER04
Vermerk über Handelsregisteränderung Inhaber Fa. Martin & Reuter, Blumenau - u. a.
Vermerk über einen Handelsregister-Eintrag vom Amtsgericht Zöblitz im Deutschen Reichs-Anzeiger vom 27. Dezember 1882 (Bild 1).
Der Eintrag von 1882 lässt Zweifel an dem bisher von der Familie angegebenen Todesdatum von Julius Emil Reuter (1866) aufkommen.
Am 28. September 1883 lässt die Firma Martin & Reuter in Blumenau ein Baukastenmuster ins Musterbuch des Amtsgerichts Zöblitz eintragen (Bild 2). Ende März 1886 lässt sich ein gewisser Wilhelm Oscar Martin für eine Firma Oscar Martin im 10 km entfernten Hüttengrund als Inhaber eintragen (Bild 3). DER Martin? Ist er vorher aus der Firma Martin & Reuter ausgestiegen?
Nach nur 2 1/2 Jahren wird die Fa. Anfang 1889 wieder aus dem Handelsregister gelöscht (Bild 4).
Bild 1
Bild 2
Bild 3
Bild 4
Autor: Joachim Kleindienst
Quelle: div. Deutscher Reichsanzeiger und Königlich Preußischer Staatsanzeiger
HTT-ER05
Vermerk über Handelsregisteränderung Inhaber
Vermerk im Deutschen Reichsanzeiger vom 10. März 1897: Im Handelsregister des Amtsgerichts Olbernhau, Blatt 149 ist Juliane Ernestine Reuter, geb. Handschel als Inhaberin eingetragen worden.
Autor: Joachim Kleindienst
Quelle: Deutscher Reichsanzeiger und Königlich Preußischer Staats-Anzeiger No. 59 vom 10. März 1897
HTT-ER06
Vermerk über Handelsregistereintrag Umfirmierung
Eintrag im Deutschen Reichs-Anzeiger vom 26. August 1903
Autor: Joachim Kleindienst
Quelle: Deutscher Reichsanzeiger vom 26. August 1903
HTT-FR01
Vermerk in der Leipziger Monatsschrift für die Textilindustrie
Vermerk in der Leipziger Monatsschrift für die Textilindustrie vom 6. März 1889 über den Gründungseintrag der Heidelberger Holzwaarenfabrik P. B. Frosch. Die Firma stellte anfangs vor allem Holzprodukte für die Textilindustrie her.
Autor: Joachim Kleindienst
Quelle: Leipziger Monatsschrift für die Textilindustrie vom 06.03.1889
HTT-FR02
Vermerk über Waarenzeicheneintrag
Eintrag im Deutschen Reichs-Anzeiger vom 5. 5.1899.
"... zufolge Anmeldung vom 28. 2.99" dürfte als Gründungsdatum der Firma Gustav Spranger zu lesen sein.
Autor: Joachim Kleindienst
Quelle: Deutscher Reichsanzeiger No. 103 vom 5. Mai 1899
HTT-GS01
Vermerk über Warenzeicheneintrag
Eintrag im Deutschen Reichs-Anzeiger vom 17. 6.1898.
Erstmaliger Eintrag einer Fabrikmarke der Firma Louis Engel. Wahrscheinlich wurde sie von da an auch auf Deckeletiketten und Rissen benutzt.
Autor: Joachim Kleindienst
Quelle: Deutscher Reichsanzeiger Nr. 141 vom 17. Juni 1898, S. 11
HTT-LE01
Vermerk über Handelsregistereintrag KG-Umwandlung
Vermerk im Deutschen Reichsanzeiger vom 7. 4.1903: Die Fa. Louis Engel wird lt. Handelsregistereintrag auf Blatt 146 des Amtsgericht Olbernhau am 4. April 1903 in eine Kommanditgesellschaft (KG & Co.) umgewandelt. Kommandidist: Hermann Klemm.
Autor: Joachim Kleindienst
Quelle: Deutscher Reichsanzeiger und Königlich Preußischer Staatsanzeiger vom 7. April 1903
HTT-LE02
Vermerk über Handelsregistereintrag
Eintrag im Deutschen Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 16 vom 19. Januar 1939 zur Gründung der Firma Hugo Fritzsche KG, Crimderode zum 24.12.1938.
Autor: Joachim Kleindienst
Quelle: Deutscher Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 16 vom 19. Januar 1939, S. 6
HTT-MM01
Vermerk über Musterregistereintrag
Eintrag im Deutschen Reichs-Anzeiger vom 3. April 1909. Von der Fa. Friedrich Fürchtegott Fischer werden Muster der Miniaturbaukästen 'Burgen und Schlösser' für 5 Ausrüstungen ins Musterregister eingeliefert.
Autor: Joachim Kleindienst
Quelle: Deutscher Reichs-Anzeiger No. 80 vom 3. April 1909
HTT-SFF01
Vermerk über Handelsregistereintrag Inhaberwechsel
Vermerk im Deutschen Reichs-Anzeiger vom 26. 8.1879. Der Vermerk belegt den Inhaberübergang von S. F. Fischer auf F. F. Fischer im Handelsregister Sayda, Blatt 52 am 19. Februar 1879.
Wahrscheinlich änderte sich damit auch die Firma auf Friedrich Fürchtegott Fischer bis mind. 1909, wie eine Musterregistereintragung vom April 1909 vermuten lässt.
Autor: Joachim Kleindienst
Quelle: Deutscher Reichs-Anzeiger No. 54 vom 4. März 1879, Seite 6
HTT-SFF02
Vermerk über Musterregistereintrag
Eintrag im Deutschen Reichs-Anzeiger vom 1. März 1907. Von der Fa. Friedrich Fürchtegott Fischer werden 4 Muster der Miniaturbaukästen 'Miniaturbau' (266, 268) und 'Volks-Kunst-Baukasten' (270, 272), also je 2 Ausrüstungen, ins Musterregister eingeliefert.
Autor: Joachim Kleindienst
Quelle: Deutscher Reichs-Anzeiger No. 55 vom 1. März 1907
HTT-SFF03
Vermerk über Handelsregistereintrag Prokurist
Vermerk im Deutschen Reichs-Anzeiger vom 11. 4.1876: Im Handelsregister Sayda, Blatt 52 ist Friedrich Fürchtegott Fischer am 31. März 1907 als Prokurist eingetragen worden.
Autor: Joachim Kleindienst
Quelle: Deutscher Reichs-Anzeiger No. 88 vom 11. April 1876, Seite 6
HTT-SFF04
Vermerk über Musterregistereintrag
Vermerk im Deutschen Reichsanzeiger vom 5. März 1913: Von der Fa. S. F. Fischer werden am 24. 2.1913 Deckel und Vorlagen der Miniaturbaukästen 'Heimatliche Baukunst für Stadt und Land' für die Ausrüstungen 213 bis 220 ins Musterregister eingeliefert.
Autor: Joachim Kleindienst
Quelle: Deutscher Reichsanzeiger vom 5. März 1913
HTT-SFF05
2 alte Fabrik-Ansichten in Oberseiffenbach, oben um 1860, unten um 1930
Links der Nebenstraße, das Gebäude mit den langen Dachgauben ist das Fischer-Wohnhaus, rechts die Produktionsgebäude.
Autor: Werner Fischer
Quelle: Werner Fischer, Großenhain
HTT-SFF06
Vermerk über Handelsregistereintrag
Eintrag im Deutschen Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 195 vom 25. September 1942, S. 3
Autor: Joachim Kleindienst
Quelle: Deutscher Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 195 vom 25. September 1942, S. 3
HTT-WE01
Dämpfen
Das Dämpfen von Schnittholz wurde in der frühen Baukastenherstellung angewandt, um die Farbe der Hölzer zu verändern. Die Farbe wird durch Dämpfen prinzipiell dunkler. Buche zum Beispiel erhält erst durch das Dämpfen ihre rötliche Farbe, ungedämpfte Buche ist hellgelb bis hellbraun. Durch das Dämpfen werden auch andere Holzeigenschaften positiv beeinflusst. So erhöht sich die Biegefestigkeit, und das Einreißen beim Trocknen wird verringert.
Das Dämpfen geschah in Dämpfgruben, später in eigens dafür hergerichteten Räumen. Das mit Abstandshaltern aufgeschichtete frische Schnittholz wurde je nach Holzart und -dicke mehrere Tage bis 2 Wochen Dampf ausgesetzt, wobei Zucker und Gerbstoffe zersetzt werden. Es ist anzunehmen, dass der Abdampf der Dampfmaschine dazu eingesetzt worden ist - die Temperatur im Holz darf 100 Grad nicht überschreiten. Danach wurde es wie üblich - also mehrere Jahre in Freiluft - in Stapeln getrocknet.
Autor: Joachim Kleindienst
Quelle:
HTTdaempfen
Reparatur kaschierter Kartons am Beispiel der Märklin-Metallbaukasten-Kartons
Vorm Beginn
Wer einen zerrissenen, unvollständigen und abgeschabten Karton wiederherstellen
möchte, sollte sich vorher im Klaren darüber sein, was er erreichen
möchte. Soll alles nagelneu wie einst auf dem Ladentisch aussehen,
soll der Karton nur wieder vollständig aussehen die abgeschabten
Stellen aber erhalten bleiben oder soll irgendeine Stufe dazwischen erreicht
werden? Davon hängt letztendlich ab, welches Material man benötigt
und wo man anfangen sollte, wobei ich hier NUR über die Verwendung
von Originalmaterial rede.
Wenn das Resultat besonders 'edel' sein soll, sollte
man vielleicht mit dem ersten Karton noch etwas warten und zuerst nach
weiteren (Leer-)Kartons Ausschau halten, die man 'ausschlachten' kann.
Ich habe es mir im Laufe der Zeit abgewöhnt, alles ganz 'unbespielt'
erscheinen lassen zu wollen. Gerade im Märklin-Baukasten kann man
ruhig sehen, wo die runden Platten gelegen haben, und wie es unter den
Räderstreifen aussieht, ist mir mittlerweile auch egal. Auf jeden
Fall sollte der Karton zum 'Bespieltheitsgrad' der eigentlichen Teile
passen.
Woher kommt das Material?
Einen nicht zu sehr verschlissenen Karton kann man ohne zusätzliches
Material wieder herrichten, indem man bis dato 'nicht verwendetes Papier'
benutzt. Das ist auch das eigentliche Prinzip: Material braucht man nur
dort, wo man es sieht! Alle anderen Flächen bleiben unbeklebt.
Für die schwarze 'Krokodilleder-Kaschierung' gibt es dazu bei Kästen
nach ca. 1919 (rotes Innenleben) nur ein größeres Reservoir:
den Bereich unter dem Deckelbild. Bei den früheren Meccano-Märklin
und Meccano-Kästen gibts leider nicht mal das: Auf den Deckel sind
unter dem Bild ringsherum nur vier schmale Streifen geklebt. Dieses Papier
der ganz frühen Kästen hat übrigens auch eine Völlig
andere Struktur als das spätere Kroko-Papier.
Kleinere Stücke kann man entlang des inneren Kastenrandes hinter
den eingeklebten Einsätzen gewinnen. Bei anderen Kartons als den
Märklinkartons sollte man genau hinschauen, ob das Deckelbild unterklebt
ist. Wenn man damit gerechnet hat, und es fehlt plötzlich, kommt
man in der Regel in arge Papiernot.
Bei der roten/grünen Kaschierung gibt es viele Stellen zur 'Papiergewinnung',
wenn auch die meisten nicht besonders ergiebig sind. Die größten
Stücken befinden sich natürgemäß unter den eingeklebten
Einsätzen. Dann gibt es aber auch noch viele Stellen, wo Einsätze
dicht an dicht nebeneinander oder am Kastenrand stehen und folglich unberührtes
Papier dahinter bzw. dazwischen ist.
Wenn Kartonteile fehlen, was oft bei den Deckelrändern der Fall
ist, braucht man logischerweise anderes Material. Ob man dazu nur gleiches
Material aus der gleichen Zeit oder 'Fremdmaterial' von heute verwendet,
muss jeder mit sich selbst ausmachen. Ich habe mittlerweile genügend
originale Reste, weiß aber letztendlich auch nicht, ob der Karton
von 1927 oder 1937 war. Wenn der Karton sichtbar bleibt, wie bei den kleinen
Kleinteileschachteln, sollte man unbedingt Originalmaterial verwenden.
Oft fehlen auch kleinere 'Accessoires': die runden Kastennummern-Aufkleber
auf dem Deckelbild oder den Kleinteile-Schächtelchen. Je nach Wiederherstellungsphilosophie
heißt es dann: Vorhandene oder geborgte kopieren (lassen) oder auf
eine Gelegenheit warten. Man kann auch erst einmal eine Kopie aufkleben und
sie später, wenn man ein Original bekommen hat, einfach wieder ablösen,
ohne großen Schaden anzurichten.
Da die Original-Drahtklammern selten wieder verwendet werden können,
muss man entsprechenden Ersatz parat haben. Ich verwende die Heftklammern
24/6 für den 'Klammeraffen'.
Schritt 1: Wasser marsch!
Das hier gezeigte Verfahren ist für Kartons geeignet, die mit wasserlöslichem
Klebern geklebt und mit Papieren beklebt sind, die mit wasserunlöslichen
bzw. wenig wasserlöslichen Farben bedruckt sind. Das ist für
die schwarz-grünen Meccano-(Märklin)- und die schwarz-roten
Märklin-Kasten der Fall. Auch für die meisten anderen Kartons,
die vor dem 2. Weltkrieg hergestellt wurden, trifft das zu. Bei Kästen
aus der unmittelbaren Nachkriegszeit halten manchmal die Farben nicht.
Noch unangenehmer ist es, wenn sich die Kaschierung nicht oder gar nur
stellenweise lösen läßt. Bei den grün-gelben Märklin-Nachkriegskästen
ist meist die gelbe Kaschierung durch den Herstellungsprozess fest mit
der Pappe verbunden und kann nicht oder nur nach stundenlangem Einweichen
gelöst werden..
Man sollte also an einer unauffälligen Stelle immer zuerst einmal
prüfen, ob der eingesetzte Kleber wasserlöslich ist.
Bevor der gesamte Karton in lauwarmes Wasser kommt, kann man bei Kartonecken,
die auf der Kaschierung geklammert sind, die Klammern entfernen
(trifft z. B. bei den Kleinteileschachteln zu). Dazu kann man die Klammern
von innen aufbiegen oder die Stäbe an den Ecken mit einem Seitenschneider
zerschneiden. Auch die 3 oder 4 Blechecken im Deckel, mit denen bis etwa
1926 das Anleitungsbuch gehalten wurde, sollten vor dem Bad entfernt werden.
Dazu fasst man das hochgebogene Blech mit einer Rundzange und dreht das
Blech ein, so dass die erste der 3 Krallen herausspringt. Die restlichen
zwei lassen sich dann leicht herausziehen. Die in den Löchern befindlichen
Pappausstanzungen nebst Kaschierpapier müssen aufgehoben und später
wieder eingesetzt werden!
Bevor nun der Karton in seine Einzelteile zerlegt wird, sollte man sich
eine Skizze mit der Lage der Einsätze oder ein Foto machen, um beim
späteren Wiedereinbau allzu langes Puzzlen zu vermeiden.
Dann heißt es: Wasser marsch! Der gesamte Karton wird in einem Waschbecken
oder in der Badewanne unter (lauwarmes) Wasser gesetzt. Bei den rot/schwarzen
Märklinkartons färbt sich das Wasser schnell schwarz-rot, ein
kleiner Farbverlust, den man in Kauf nehmen muss.
Bild 1.1
Märklin-Kartons sind mit 2 verschiedenen Leimsorten
geklebt: einem leichtlöslichen dünnen Klebstoff (wahrscheinlich
Zellulosebasis), der sich mit braunem Farbton löst, für
die Kaschierung und einen dickeren braunen oder auch farblosen Leim,
der sich schwerer löst und mit dem die Einsätze eingeklebt
sind. Manchmal gelingt es nicht, die Einsätze von der Bodenkaschierung
zu lösen ohne das Papier oder aber Teile der Farbschicht mit
abzureißen. Man sollte solche Teile lieber etwas länger
weichen lassen, was nun aber wieder die Reißfestigkeit des Papiers
verringert. Deshalb sollte man nicht allzu viel Hoffnung daran setzen,
die Innenkaschierung eines größren Kastens unbeschädigt
herauslösen zu können. Eher ist mit einem Ergebnis wie in
Bild 1.2. zu rechnen.
Von den Böden der Einsätze schabt man das Gröbste der
Leimreste ab, beim Kaschierpapier muss man hier sorgfältiger
vorgehen, wenn man es weiter verwenden will.
Es wird unter Wasser vorsichtig mit
einem nicht zu scharfen Gegenstand entfernt. Zwischendurch immer mal
wieder mit den Fingern leicht reiben.
Gelegentlich ist die Kaschierung einzelner Teile mit der 'festeren'
Leimsorte angeklebt worden. Solches Papier wiederverwenbar abzulösen,
ist schwierig und braucht lange Weichzeiten. Bei mehr als 1 bis 2
Einbauten pro Kasten ist mir das aber noch nie passiert.
Nachdem sich sich die Kaschierung gelöst hat, legt man sie 30
min. zum Trocknen auf Zeitungspapier, danach nochmals auf eine neue
Lage, um Ankleben durch Leimreste zu verhindern.
Bei den großen Kästen über Nr. 4 sind die Ränder
der Unterteile durch ein zusätzlich angeklebte Lage Pappe verstärkt.
Diese Lage muss ebenfalls abgeweicht werden, ggf. kann man mit einem
Messer etwas nachhelfen.
Jetzt muss noch die Innenkaschierung der Pappeinsätze gelöst
werden, die i.d.R. noch durch die Heftklammern in den Ecken festgehalten
wird. Die Klammern lassen sich allerdings kaum öffnen, ohne das
Papier zu beschädigen.
Bild 1.2
Deshalb schiebt man besser ein Messer unter das
gelöste Kaschierpapier und trennt es direkt an der Klammer. Der Bereich
muss dann später überklebt werden - original ist er das sowieso.
Wenn man die Klammern nicht wiederverwenden will, sollte man sie vorher
an den Ecken mit dem Seitenschneider durchtrennen. Bei guten Pappqualitäten
kann man die Klammern auch herausbekommen, ohne die Pappe allzu sehr zu
beschädigen. Auf der sicheren Seite ist man aber, wenn man die durchschnittenen
Klammern in der Pappe belässt und erst nach dem Trocknen entfernt.
Die Pappen der frühen Kästen wie des hier gezeigten sind sehr
anfällig gegen Abreißen an den geritzten Biegekanten. Da reicht
gelegentlich schon das Gewicht der vollgesogenen Laschen, um sie vom Hauptteil
zu trennen. Bisher habe ich kein Mittel gefunden, um das zu verhindern.
Die Teile müsen dann später wieder angeleimt werden.
Die aufklappbaren Deckel der früheren
Kästen sind nur oder auch zusätzlich mit U-förmigen
Stahlklammern an den Unterteilen befestigt. Man sieht sie erst nachdem
die Kaschierung entfernt ist. Bei den kleinen Kästen stecken
sie in den Holzleisten, die das Kartonunterteil umranden und lassen
sich recht einfach mit einem Schraubenzieher herausheben. Bei den
großen Kästen, die im Unterteil keine Holzeinlagen haben,
sind die Klammern innen auf der Kaschierung umgebogen (siehe Bild
1.3). Man sollte diese Klammern im noch trockenem Zustand des Kartons
bereits aufbiegen! Wenn der Deckel nicht zusätzlich geleimt ist
(i. d, R. ist er das aber!), kann man ihn dann auch schon vorsichtig
durch Unterschieben eines Messers o. ä. lösen.
Die Holzleisten in den kleinen Kästen bzw. in den Einsätzen
der großen sind untereinander nicht verbunden sondern nur an
den Papprändern angeklebt, bei frühen Kästen mit den
gleichen Klammern, wie sie auch für die Deckel verwendet wurden
angeklammert (3..5 bei kleinen Kästen auf jeder Seite).
Bild 1.3
Schritt 2: Trockenpressen
Würde man die nassen Pappen an
der Luft trocknen, würden sie sich verziehen, da sie an den Rändern
wesentlich schneller trocknen als in der Mitte.
Deshalb müssen die Pappteile trockengepresst werden. Als Trocknungsmedium
verwende ich dazu Zeitungspapier, als Presse für kleinere Pappen
eine Spindeldruckpresse, für grössere Pappen werden Pappen
und Zeitungspapier einfach zwischen ausreichend großen Möbelspanplatten
gelegt und beschwert, was natürlich auch für kleinere Teile
geht. Für eine Platte von ca. 40 cm x 60 cm reichen ca. 20 kg
Gewicht als Beschwerung vollkommen aus. Man kann natürlich mehrere
Platten mit Trocknungschichten übereinander legen.
Um die Pappe so zu trocknen, ist Geduld angesagt! Unter etwa 30 h
und 5 bis 8 Papierwechsel ist keine Pappe wirklich trocken zu bekommen!
Für die dicken, etwa 3 mm starken Pappen der großen Kasten
muss man mit 3 bis 4 Tagen rechnen.
Jeweils 4 bis 8 Zeitungspapierlagen werden dabei unter und über
die zu trocknenden Pappen gelegt. Das Zeitungspapier wirft während
der mittleren Trocknungsgänge schnell kleine Wellen. Bei weichen
Pappen drücken sich diese schnell in die Pappe ein und sind dann
kaum wieder wegzubekommen. Man sollte dann das Papier in kürzeren
Abständen wechseln. Wegen dieser Wellen ist es auch nicht angebracht,
das wieder getrocknete Papier nochmals zu verwenden.
Bild 2.1
Den ersten Papierwechsel kann man bereits nach 30 min.
vornehmen, dann werden die Wechselintervalle immer länger.
Bild 2.2
Man darf die Trocknung erst beenden,
wenn sich das Material wirklich trocken anfühlt. Noch nicht ganz
trockene Pappen wölben sich innerhalb weniger Minuten bis Stunden.
Man kann dann versuchen, durch weiteres Pressen, möglichst mit
leicht feuchtem Papier, die Teile wieder glatt zubekommen. Da es sich
hier um einen kritischen Prozessschritt handelt, sollte die Devise
sein, lieber etwas zu lange als zu kurz zu trocknen
Die Holzleisten bedürfen keiner Sonderbehandlung und werden an
der Luft getrocknet.
Bild 2.3
Schritt 3:
Pappteile ergänzen
Gerade an Deckeln fehlen oft Teile der Laschen ganz
oder vollständig oder sind abgerissen. Solange größere Laschenteile
noch fest mit dem eigentlichen Kartonkörper verbunden sind, erhalte
ich sie und 'flansche' neuen Karton an. Bedingung: der vorhandene Karton
muss die gleiche Stärke haben. Im Laufe der Jahre wurden bei Märklin-Kartons
so viele unterschiedliche Kartonarten verwendet, dass ein gerade vorhandenes
Stück nicht unbedingt so dick ist, wie das gerade benötigte.
Als Kleber verwende ich für diese Kartonarbeiten Holzkaltleim auf Latexbasis
(Weißleim). Das ist unter 'Restaurierungsgesichtspunkten' sicher nicht
die günstigste Lösung, von der Handhabung her aber ziemlich ideal.
Zuerst wird das vorhandene Material mit dem Cutter-Messer gerade abgeschnitten,
bei größeren Teilen wie Deckelrändern natürlich auch
rechtwinklig (Bild 3.1, rechtes Teil).
Bild 3.1
Die Ersatzstücke werden etwas
größer geschnitten als nötig und dann stumpf angeleimt.
Unter die Klebestelle wird dabei ein größeres Stück
Zeitungspapier gelegt. Wenn, wie bei dem in den Bildern gezeigten
Kartondeckel, die Kartonoberfläche im Innern nach der Kaschierung
sichtbar bleibt, muss dieses Zeitungspapier natürlich außen
untergelegt werden. Bei fast allen Märklin-Kartons kann man das
auch von innen machen. Das hat den Vorteil, dass man dabei auch gleich
einen Papierstreifen auf die künftige Biegekante des (Deckel-)
Randes mit aufkleben kann. Dazu wird genauso verfahren, wie oben schon
beschrieben.
Bild 3.2
Nach dem Trocknen der Klebestellen
wird das überstehende Zeitungspapier vorsichtig ringsherum abgerissen.
Dieses Verfahren ergibt sanfte übergänge, so dass sich später
keine Papierkanten durch die Kaschierung hindurchdrücken. Noch
überstehende Kanten der neuen Kartonteile werden mit dem Cutter-Messer
bündig zum vorhandenem Material geschnitten (vgl. Bild 3.1 und
3.3).
Bei innen sichtbarem Karton wird nach dem 'Anflanschen' und Bündigschneiden
des neuen Randstücks von außen ein ca. 1,5 cm breiter eingeleimter
Papierstreifen aufgelegt, angepresst und der Rand dann sofort umgebogen.
Die Teile werden fixiert bis der Kleber getrocknet ist. Der Kleber
ist beim Biegen in die Fuge der Biegekante gepresst worden. Deshalb
kann man den aufgeklebten Papierstreifen, der auch öfters wellig
wird, nach dem Trocknen getrost mit Sandpapier wieder abschleifen
(Reste im Bild 3.2 ganz rechts an der Kante).
Bild 3.3
Nun sind auch Pappausstanzungen der Deckelkrallen (siehe Schritt 1) wieder
einzukleben.
Schritt
4: Innenkaschierung anbringen und ausbessern
Bei Kartondeckel und Einbauten kann nun die Innenkaschierung
wieder aufgeklebt werden. Für die äußeren Märklin-Kartons
geht es mit Schritt 6 weiter.
Für alle Kaschierungsarbeiten verwende ich Tapetenleim, der etwas dicker
als bei wirklichen Tapezierarbeiten angerührt wird. Wegen der hohen
Saugfähigkeit der Pappe muss sowohl das Kaschierpapier als auch die
Pappe eingeleimt werden. Längere Einweichzeiten sind nicht erforderlich,
da das Kaschierpapier doch recht dünn ist.
Bild 4.1
Zunächst wird das originale Kaschierpapier
an ausgerissenen Stellen gerade geschnitten, wenn zu befürchten
ist, dass die Ausrisse im Ergebnis eher sichtbar sind als eine gerade
Kante. An den dann nicht bedeckten Stellen des Kartons werden entsprechende
Stücke untergeklebt, deren Ränder gerissen werden sollten,
damit sie sich weniger durchdrücken. Danach wird die zugeschnittene
Kaschierung übergeklebt (Bilder 4.1. und 4.2).
Bild 4.2
Wenn das Originalmaterial nicht mehr verwendbar
ist, ist logischerweise ein entsprechendes Ersatzstück zuzuschneiden
und aufzukleben. In beiden Fällen sind nach dem Trocknen noch überstehende
Teile wie im Bild 4.2 abzuschneiden. Wenn frisch kaschierte Pappen kurz
vor dem Trocknen immer noch stärker gewölbt sind, sollte man sie
wiederum zwischen Zeitungspapier pressen.
Nach dem Trocknen von Pappen mit roter Kaschierung kann man nun noch eventuell
vorhandene abgeriebene und stumpfe Stellen der Kaschierung ausbessern. Für
Farbfehlstellen verwende ich eine Farbe, die ich aus Papierresten selbst
herstelle (siehe Schritt Z1). Nach verschiedenen Versuchen
hat sich dabei die einfachste Methode als die beste herausgestellt: Die
Farbe mit einem kleinen Pinsel auf die Fehlstelle aufbringen und nach einigen
Sekunden mit saugfähigem Papier wieder abwischen. Das gibt keine Ränder
oder dunklere Stellen ringsherum - allerdings bleibt die Fehlstelle doch
heller als das Original. Man kann das Ergebnis noch etwas verbessern, wenn
man das Papier VOR dem Aufkleben an den Fehlstellen zusätzlich von
hinten einfärbt.
An manchen Stellen - an solchen, die nachgefärbt wurden natürlich
besonders - ist das Papier nicht mehr glänzend. Solche Stellen kann
man mit Kerzen-Stearin auf einem Läppchen einreiben. Mit weichem Papier
oder Stoff wird dann nachpoliert, womit man das Papier (in Grenzen) wieder
zum Glänzen bringen kann.
Schritt
5: Kartons und Einsätze klammern
Nun können die Kartons, Deckel oder Einsätze
wieder zu dreidimensionalen Gebilden zusammengefügt werden. Dazu sind
zunächst die Löcher für die Klammern in den Randstreifen
mit einer Schusterahle o. ä. nach- bzw. neu einzustechen.
Bild 5.1
Ob man die Originalklammern oder 'neuzeitliches'
Material verwendet, muss jeder für sich entscheiden. Allerdings
sollte man wissen, dass der Original-Märklin-Klammerdraht, zumal
wenn verrostet, sehr spröde ist und folglich durch das erforderliche
Auf- und Zubiegen viele Klammern brechen werden. Ich verwende deshalb
i. d. R. bei Märklin-Kästen neue Klammern wie sie in Heftgeräten
('Klammeraffen') verwendet werden ( Größe 24/6). Sie werden
wie im Bild 5.1 gezeigt 'im Block' mit einer Flachzange vorgebogen.
Beim Einbau lässt sich das Material leicht den Lochungen gemäß
nachbiegen.
Bei Kartons wie den Kleinteileschachteln, bei denen die Klammern auf
der Kaschierung angebracht werden, sollte man Original-Klammern verwenden.
Bild 5.2
Bild 5.2 zeigt einen fertig geklammerten Deckel.
Bei diesen Klappdeckeln wird der frei stehende Deckelrand durch eine zusätzliche
Klammer 'stabilisiert' (re. u. im Bild zu sehen).
Schritt 6:
Märklin-Außenkartons aufbauen
Bild 6.1
Die äußeren Kartons mit
Holzeinsatz und die oberen Einsätze der größeren Kästen
mit schwarzer Außenkaschierung werden ohne vorherige Innenkaschierung
(Schritt 4) weiterbearbeitet, d. h. geklammert (Schritt
5). Die Außenkartons ab Nr. 3 kann man vor dem Klammern kaschieren
oder aber auch sinngemäß wie jetzt beschrieben verfahren.
Als nächstes werden die Holzleisten wieder eingeleimt bzw. geklammert
- oder auch beides. Vorher sollte man diese Leisten mit Sandpapier
glätten, insbesondere die 'ausgefransten' Enden. Die Leisten
werden punktuell eingeleimt und - bündig mit den Kartonoberkanten
- fixiert, indem von außen Leisten gegengepresst werden (Bild
6.1). Die Leisten sind meist nicht so breit wie die Kartonlaschen
- deshalb nicht auf den Boden aufsetzen - die Kartonkanten stehen
sonst über! öfters sind Leisten verbogen, da minderwertiges
Holz mit ästen verarbeitet wurde. Solche Leisten sollte man tunlichst
gegen gerade, neu oder aus anderen Kästen gewonnen, austauschen.
Bei den frühen Kästen sind
die Holzleisten nur mit 3 bis 5 Stahlklammern je Seite geklammert.
Man kann natürlich auch diesen Zustand wiederherstellen. Die
Stahlklammern werden dazu wieder korrekt nachgebogen und ggf. - z.
B. mit einer rotierenden Stahlbürste - vom Rost befreit. Die
Klammern werden nicht eingeschlagen sondern eingedrückt. Am einfachsten
geht das im Schraubstock. Die Klammer wird dazu in die alten Schlitze
des Kartons eingesteckt, der Karton mit Leiste 'kopfüber' zwischen
die Schraubstockbacken gelegt und dann vorsichtig eingedrückt
(Ergebnis im Bild 6.2).
Bild 6.2
Schritt
7: 'Kroko'- und Innenkaschierung aufbringen
...bzw. umgekehrt. Denn bei den Außenkästen, die nur aus dicker
Pappe bestehen, wird zuerst die Innenkaschierung aufgebracht, dann die schwarze
'Kroko'-Kaschierung darübergeklebt (vgl. Bild 10.3).
Ich zeige hier beispielhaft das Vorgehen bei den kleinen Kästen bzw.
den Einsätzen für die großen.
Dazu werden nun die 'Einbauten' eingesetzt und im Karton gekennzeichnet,
wo Kaschierung aufgeklebt werden muss (Bild 7.1). Für den üblichen
Fall, dass das vorhandene Papier nicht mehr geeignet ist, vom Außenboden
in einem Zug bis in den Innenboden geklebt zu werden, wird folgendermaßen
vorgegangen:
Bild 7.1
Bild 7.3
Einkleben der Innenkaschierung an den Holzleisten bis auf die
Bodenpappe wie im Bild 7.2, Bildmitte (allerdings an der richtigen
Stelle, also rechts und links von der im Foto beklebten Stelle)
Aufkleben der Kaschierung der Oberkanten
Aufkleben der Kaschierung der unteren Kanten (Bild 7.3). Wenn
es sicht nicht um Märklin-Einsätze handelt, bei denen
auf den Boden noch eine Papierlage aufgeklebt wird, muss die Kante
auf dem Boden geradegeschnitten werden.
Aufkleben der geradegeschnittenen Kaschierungsstreifen auf die
äußeren Ränder (Bild 7.3, unten). Dabei kann man je nach Geschmack
von Ecke zu Ecke kleben oder auch an- und aufsetzen.
Einkleben der notwendigen Bodenkaschierung (Bild 7.4). Man sollte
hier nicht zu sparsam sein und die angezeichneten Bereiche um
mindestens 5 mm überlappen.
Bild 7.2
Bild 7.4
(Hinweis: Die obere Holzleiste im Bild 7.4, entsprechend
die untere im Bild 7.2, ist nicht kaschiert, da dort in einem späteren
Schritt das 'Papierscharnier' mit dem Deckel aufgeklebt wird)
Bei Papp-Außenkartons (ab Nr. 3) Ist die rote Innenkaschierung
original in einem Stück über Boden und Ränder geklebt (vgl.
Bild 1.2). Da man sich eine solche 'Verschwendung' in aller Regel nicht
leisten kann (und nicht sollte) wird sinngemäß wie oben beschrieben
verfahren. Zuerst werden also die zurechtgeschnittenen Innenränder
aufgeklebt (ein Stück auch den Boden überlappend), dann die Bodenteile,
zum Schluß die Schwarze Außenkaschierung, die an den oberen
Rändern umgeschlagen und ein Stück auf die rote Kaschierung aufgeklebt
wird. Schritt 8: Einsetzen von Metallkrallen
Bild 8.1
Bild 8.2
Die in den Kästen mit Klappdeckel
bis etwa 1926 verwendeten Blechkrallen zum Festklemmen des Anleitungsbuchs
im Deckel sind nun wieder einzusetzen. Wichtig ist, dass das vor dem
Aufkleben der Scwarzen Außenkaschierung erfolgt! Beim Einkleben
der Innenkaschierung sollte man vorher schon darauf geachtet haben,
dass die 'Kaschierungslochung' nicht direkt auf die 'Papplochung'
zu liegen kommt. Die Löcher in der Kaschierung müssen kleinflächig
entweder mit der 'Originalausstanzung' oder geeigneten Resten ausgefüllt
und überklebt werden.
Die Krallen sind ggf. zu entrosten - gut geeignet rotierende Drahtbürsten,
und die umgebogenen Ecken der Lochdurchzüge sind - am besten
mit einer Rundzange - wieder aufzurichten. Die Spitzen nicht genau
rechtwinklig sondern so aufrichten, dass sie sich beim Eintreiben
in die richtige Richtung - nämlich vom Loch weg - umbiegen! Wenn
das Blech durch das Entrosten zu metallisch glänzt, kann man
es im Küchenherd bei 200 - 250 Grad erhitzen, was eine entsprechende
Anlassfarbe - etwa 'Gelbton' bis zu blau - ergibt.
Auf die gleiche Art und Weise werden auch Stifte für die Räderstreifen
wieder hergerichtet (Bilder 8.2. und 8.4).
Dann wird die Pappe auf eine Stahlplatte (Richtplatte oder Amboss)
aufgelegt, die Teile mit den Spitzen aufgedrückt und dann mit
einigen Hammerschlägen eingetrieben. Die Spitzen biegen sich
dabei wieder um und fixieren die Krallen. Erst jetzt werden die Krallen
wieder U-förmig umgebogen, wobei man sie an der Heftstelle gut
festhält.
Die Räderstifte werden auf fertig kaschierte Pappstreifen aufgeheftet.
Die Spitzen der Durchzüge sind dann - wie auch auf den Originalstreifen
- AUF der Kaschierung sichtbar.
Bild 8.3
Bild 8.4
Schritt 9:
Deckel fertigstellen und befestigen
Bei den alten Kartons mit Holzleisten im Kartonunterteil
sind die Deckel mit einem Papierscharnier am Unterteil befestigt. Es besteht
aus einem inneren und einem äußerem schwarzen Papierstreifen,
wobei der äußere mit 'Kroko'-Kaschierung überklebt ist.
Meist sind solche Deckel abgerissen,
was bedeutet, dass man geeignetes Papier finden muss, um die längs
durchtrennten Streifen zu ersetzen - entweder mit recyceltem oder
Fremdmaterial. Vor der schwarzen Außenkaschierung muss also
an der Scharnierkante des Deckels der Scharnierstreifen aufgeklebt
werden (Bild 9.1, oben, 'Flatterkante'). Dann werden Kanten und Ränder
wie unter Schritt 7 beschrieben beklebt. Im Anschluß daran erfolgt
sofort das Bekleben der Deckelfläche. Würde man die Ränder
erst wieder trocknen lassen, könnte sich der 'Deckelboden' beim
Bekleben zu sehr verwölben, und angeklebte Laschen würden
womöglich wieder abreißen. Ein Wölben des gesamten
Deckels läßt sich vor allem bei den sehr alten Kästen
meist nicht vermeiden (Bild 9.1). Deshalb sollte man ihn, wenn er
noch nicht ganz trocken ist, mit geeigneten Gegenständen beschweren.
Dabei immer Papier zwischenlegen - zum einen, damit die Feuchtigkeit
weiter entzogen wird - zum anderen, damit ein evtl. doch noch auftretendes
Festkleben durch Anfeuchten wieder gelöst werden kann.
Bild 9.1
Bild 9.2
Die größeren alten Kästen
haben ein 'Pappscharnier', das durch zwei Sicken in der Pappe erzeugt
wird (siehe Bild 9.2, unterer Rand). Damit sich die Kaschierung beim
Trocknen nicht wieder aus den Sicken herauszieht, sollte man sie mit
einem separaten schmalen Streifen bekleben und außerdem sehr
zügig arbeiten, damit das Papier nicht zu sehr quillt. Nach dem
Auflegen wird es einfach durch Darüberfahren mit dem Fingernagel
in die Sicken gedrückt. Die Außenkaschierung wird ebenfalls
mit einem Extrastreifen aufgebracht, wobei das Scharnier geknickt
wird, wie im Bild 9.3 am fertig montierten Deckel zu sehen ist. Beim
Montieren des Deckels sollte man tunlichst die alten Schlitze der
Metallkrallen wieder benutzen.
Bild 9.3
Prinzipiell würde es auch genügen, den Deckel nur anzukleben.
Wer es 'authentisch' machen will, wird die Krallen aber wieder einsetzen.
Die Deckellasche, mit dem der Deckel am Grundkasten befestigt wird, wird
außen erst dann kaschiert, wenn der Deckel befestigt wurde (innen
bleibt sie unkaschiert, Bild 9.2).
Schritt 10: Einbauten fertigstellen und einbauen
Bild 10.1
Bild10.3
Um heraus zubekommen, an welchen Stellen die Einbauten
von außen beklebt werden müssen, packt man sie an ihre
originalen Plätze im Einsatz bzw. Unterteil und markiert die
sichtbaren Außenflächen mit Bleistift, am besten, indem
man sie schraffiert.
Die Ränder der Kästchen sind in der Regel so verschlissen,
dass die nach innen umgeklappte Kaschierung von den Streifen abgeschnitten
werden und das Neubekleben im zwei Schritten erfolgen muss. Im ersten
Schritt beklebt man die sichtbaren Außenflächen (Bild
10.1), danach werden schmalere Streifen außen aufgesetzt und
nach innen eingeleimt. Bild 10.2 zeigt das Ergebnis.
Im Bild 10.3 sind zwei fertige Einbauten in der Nähe ihrer
künftigen Einbauorte in einem ebenfalls fertig kaschierten
Karton-Unterteil (Märklin Nr. 4) zu sehen.
Sind alle Einbauten fertiggestellt, werden sie probeweise in den
Einsatz bzw. das Unterteil eingesetzt. Je nach Pappqualität
kann es dabei etwas eng bis etwas zu weit werden, in der Regel lassen
sie die Differenzen aber ausmitteln.
Bild 10.2
Bild 10.4
Wenn Lücken bleiben, muss ggf. noch etwas Kaschierung auf dem Boden
und an den Außenseiten der Einbauten nachgeklebt werden.Zum Einkleben
sägt man sich einige Holzklötzchen zurecht, die möglichst
genau in die Einsätze passen und etwas höher als diese sind. Dann
werden die Einbauten auf dem Boden punktuell eingeleimt, die Klötzchen
eingelegt und alles beschwert oder, wie im Bild 10.4
gezeigt, mit Schraubzwingen fixiert.
Damit sind die wesentlichen Arbeiten zur Wiederherstellung des Märklin-Kartons
abgeschlossen. Noch nichts gesagt wurde zu den Papp-Wellenhaltern der Märklin-Kästen.
Als einzige Besonderheit ist hier zu erwähnen, dass sie unmittelbar
nach dem Aufkleben der Kaschierung, die in der Länge etwas überstehen
sollte, in ihre Endform zu falten sind.
Das Ergebnis der tagelangen Bemühungen stellt sich dann etwa so dar,
wie im Bild 10.6 gezeigt. Das Bild daneben zeigt den gleichen Kasten vor
der Wiederherstellung.
Bild 10.5
Bild 10.6
Schritt Z1: Rote Farbe herstellen
Der rote Farbton der Märklin-Innenkaschierung
(richtiger wäre 'die roten Farbtöne', denn es gab deren
mindestens drei) und die notwendige Konsistenz für Ausbesserungen
ist mit handelsüblichen Farben kaum zu erreichen. Ich stelle
mir die Farbe deshalb selbst her.
Erster Grundsatz: Alle Reste vom roten Papier werden aufgehoben. Auf
die unterschiedlichen Farbtöne habe ich dabei nicht geachtet
- ich glaube auch nicht, dass es das Ergebnis wesentlich beinflusst.
Wenn man einiges zusammen hat, gibt man es einfach in einen Topf und
kocht es etwa 10 min. Dann wird das Farbwasser als erstes Ergebnis
abgegossen, die Papiermasse ausgedrückt und die Prozedur nach
Zugabe von Wasser wiederholt. Anschließend wird die Farbbrühe
eingekocht. Damit nicht zuviel Farbe im Topf haften bleibt, sollte
man die Brühe nicht zu sehr eindicken. Vielmehr füllt man
sie in ein kleines Schraubglas, das man noch einige Tage offen stehen
lässt, bis weiteres Wasser verdunstet ist.
Da an den Papierresten immer noch kleine Mengen Kleber haften, benötigt
man kein Bindemittel. Das ist allerdings für das Verfahren, wie
ich die Farbe verwende, auch nicht wesentlich.
Veröffentlicht in der Zeitschrift SPIEL NOSTALGIE, Nr. 1/2004, VTH-Verlag Baden-Baden
Autor: Joachim Kleindienst
Quelle:
HTTkartons
Trommelpolieren
Das Verfahren
wurde Anfang des 20. Jahrhunderts vom böhmischen Holz- und
Spielwarenhersteller Johann Schowanek für die Herstellung von Holzperlen für das böhmische Bijouterie-Gewerbe entwickelt oder doch angepasst.
Auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1927 stellte er erstmalig mit dieser
Technologie bearbeitetes Spielzeug aus (siehe u. a. den 'Perlmännchen'-Kasten) und erregte damit bei den großen Blumenauer Baukastenherstellern große Aufmerksamkeit .
In mehrjähriger Entwicklungsarbeit, die aber wahrscheinlich schon vor 1927
begonnen hatte, wurde bei L. Engel und E. Reuter in Blumenau parallel adäquate
Verfahren entwickelt. Dabei wurden verschiedene Patente beantragt und erteilt. 1932
wurden von E. Reuter und wenig später von L. Engel die ersten Baukästen mit trommelpolierten Bausteinen auf den Markt gebracht. Die Firmen waren damit nahezu konkurrenzlos auf dem Weltmarkt und erzielten sehr gute Umsätze.
Trommelpoliertes Holz hat eine feine, seidige Oberfläche, die aber sehr schön
griffig ist. Die Kanten bei Bausteinen werden durch das Verfahren selbst abgerundet.
Sowohl die Farbe als auch der zum Schluss aufgebrachte Zaponlack dringen tiefer als
bei herkömmlichen Verfahren in das Holz ein und machen den Baustein wasser-
und stoßfest. Dadurch sind trommelpolierte Bauelemente wesentlich farbintensiver
und vor allem haltbarer als herkömmliche. Lackabplatzungen können
prinzipiell nicht auftreten.
Wie der Name bereits sagt, erfolgt das Verfahren selbst in Trommeln. Sie sind meist sechs- oder achteckig und wurden früher aus Holz hergestellt. Für ein optimales Ergebnis müssen sie in den verschiedenen Arbeitsgängen in einem bestimmten Winkel schräg gestellt werden.
In einem ersten Arbeitsgang werden die fertig zugeschnittenen, gefrästen oder gedrehten Teile gewaschen und dabei beschliffen. Am besten eignet sich Ahornholz. Dazu kommen Bimssteine in die Trommeln, die das eigentliche Schleifen und Polieren bewerkstelligen. Bimsstein ist relativ leicht und beschädigt das Holz deshalb nicht. Bimsstein wurde von den Blumenauer Baukastenfirmen vor dem Krieg aus Italien importiert.
Nach dem Trocknen erfolgt im nächsten Arbeitsgang das Färben durch Tauchen in farbige Beizen. Nach dem erneuten Trocknen kommen die Bausteine in die Lackiertrommel, immer eine Farb-Charge in eine Trommel. Das ist der technologisch anspruchsvollste Verfahrensschritt. Optimale Ergebnisse erreicht man bei einem Lackauftrag in mehreren Arbeitsschritten. Zuerst wird dabei ein Porenfüller eingespritzt, danach Lacke mit genau eingestellter Viskosität. In der Trommel befinden sich zusätzlich Stoffkugeln, die die Verteilung des Lackes verbessern und das Verkleben der Teile untereinander verringern. Die Anwendung der Technologie für einfache Holzklötzchen-Baukästen, wie sie in großem Umfang von der Engel-Baukastenfabrik und ihrem Nachfolger VEB Baukastenfabrik Blumenau hergestellt wurden, ist allerdings vom Spielwert her eher umstritten: Die Bausteine gleiten zu stark aufeinander, sodass sich kaum größere Gebilde damit errichten lassen oder sie dann doch bei der geringsten Berührung wieder einstürzen. Sehr gut eignen sie sich wegen der hohen Formbeständigkeit für gesteckte Baukästen, wie etwa die grandiosen Autobaukästen von Schowanek.
Poliertrommeln bei Schowanek oder tofa in Albrechtsdorf/CZ (Quelle: ext. Verweis)
Autor: Joachim Kleindienst
Quelle:
HTTtrommelpolieren
Vermerk über Warenzeicheneintrag
Eintrag im Deutschen Reichs-Anzeiger vom 8. 1.1914.
Autor: Joachim Kleindienst
Quelle: Deutscher Reichsanzeiger No. 6 vom 8. Januar 1914
MTT-HU01
Vermerk über Handelsregistereintrag Firmengründung
Eintrag im Deutschen Reichsanzeiger vom 2. 5.1906
Autor: Joachim Kleindienst
Quelle: Deutscher Reichsanzeiger No. 103 vom 2. Mai 1906 S. 14
Eintrag im Deutschen Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 264 vom 10. November 1942.
Autor: Joachim Kleindienst
Quelle: Deutscher Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 264 vom 10. Nov.1942, S. 4
MTT-MW01
Vermerk über Handelsregistereintrag Umfirmierung
Eintrag im Deutschen Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 82 vom 6. April 1924. Offensichtlich nach Insolvenz wird die GmbH in eine oHG umgewandelt
Autor: Joachim Kleindienst
Quelle: Deutscher Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 82 vom 6. April 1924
MTT-TH01
Vermerk über Handelsregistereintrag Firmengründung
Eintrag im Deutschen Reichs- und Staatsanzeiger N5. 146 vom 26. Juni 1929
Autor: Joachim Kleindienst
Quelle: Deutscher Reichs- und Staatsanzeiger N5. 146 vom 26. Juni 1929
MTT-WF01
Willkommen auf meiner baukastensammler-Netzpräsenz
Wenn Du Dich für alte - und auch neue - Baukästen interessierst oder selbst Baukastensammler bist - dann bist Du hier richtig!
Begonnen hat alles zu DDR-Zeiten, als ich zu den beiden aus meiner eigenen Kindheit noch rudimentär vorhandenen Märklin-Metallbaukästen weiteres Baumaterial für meine Kinder suchte. Einige Jahre später kamen die Holzbaukästen, insbesondere aus Blumenau und Umgebung hinzu.
Einiges von dem, was ich seitdem auf Trödelmärkten, über Annoncen oder - in den letzten 20 Jahren verstärkt - über eBay zusammengetragen und teilweise wiederhergestellt habe, kannst Du hier finden und anschauen. Zeitlich wird der Bereich von 1831 bis heute überstrichen.
In meine virtuelle Ausstellung geht es über das Menü Sammlung. Von dort geht es weiter im linken Bereich über die drei Baukastenkategorien Metallbaukästen, Holzbaukästen und Steinbaukästen und den Extramenüpunkt permanente Baukästen
'abwärts' bis zu den Baukästen eines bestimmten Herstellers. Permanente Modelle sind Modelle, die ich nach dem Zusammenbau nicht zerlegt habe, wie es bei Baukästen üblich ist. Sie wurden in der Regel aus zusätzlichen Material oder unvollständigen Kästen aufgebaut oder schon aufgebaut erworben.
Wer nach bestimmten Begriffen sucht, kann auch über Suche oder über die Suche nach dem Deckeletikett einsteigen. Über den Sammlungskatalog kommt man an alle Kästen und anderen Exponate, tabellarisch nach den Kategorien gelistet, und durch Klick auf die Katalognummer erreicht man das Exponat. Weiterhin kann man z. B. über die Herstellerliste, die die Portäts der Baukastenproduzenten beinhaltet, an die Baukästen kommen. Im Menüpunkt Modelle und Spielszenen sind selbige aus den Exponaten, geordnet nach den Baukasten-Kategorien chronologisch oder nach Hersteller geordnet listbar. Im Gegensatz dazu sind die Modelle in den Unterkategorien "Modelle" (z. B. Holzbaukästen => Modelle) Exponate meiner Sammlung, d. h. sie sind dinglich vorhanden, wurden nicht wieder auseinandergenommen.
Wer sich einen schnellen Überblick über die Seite verschaffen möchte, ist mit Seitenübersicht gut beraten.
Markennamen sind in der Regel im Zusammenhang mit dem Markeneigner erwähnt und daher nicht gesondert gekennzeichnet. Zitate und Literaturstellen im Text sind mit der üblichen Bezifferung oder über das klickbare Symbol dargestellt. Über rechtliche Fragen kannst Du Dich in Haftungsausschluss und Urheberrecht informieren.
Mit einigen der Herstellerfirmen befasse ich mich schon aus rein geografischen Gründen (Chemnitz liegt am Fuße des Erzgebirges) näher:
Den Blumenauer Holzbaukasten-Firmen Louis Engel, Carl Fritzsche, E. Reuter, Gotthard Drechsel und Karl Louis Neubert. Auch der einst im nicht weit von Olbernhau/Blumenau entfernt gelegenen Seiffen/Oberseiffenbach ansässigen Firma S. F. Fischer gilt ein besonderes Interesse.
Wenn Du selbst Sammler, Zeitzeuge oder einfach "Besserwisser" bist und zu dem hier Dargestellten Korrekturen, Ergänzungen, neue Aspekte geben kannst: Nimm Kontakt zu mir auf oder schreibe mir ein paar Zeilen in mein Gästebuch!